Rheinberg Der kleine rote Energiesparer

Rheinberg · Lukas Aster lebt mit Ehefrau und vier Kindern in Labbeck. Die Fahrten zum Rheinberger Amplonius-Gymnasium, wo er als Lehrer arbeitet, legt er mit einem CityEl-Elektroauto zurück. Das ist sparsam und schont die Umwelt.

 Lukas Aster in seinem rot-weißen Elektromobil. Mit dem Fahrzeug fährt der Lehrer Tag für Tag zu seiner Arbeitsstelle in Rheinberg: Der 46-Jährige unterrichtet am Amplonius-Gymnasium Religion, Musik und Deutsch.

Lukas Aster in seinem rot-weißen Elektromobil. Mit dem Fahrzeug fährt der Lehrer Tag für Tag zu seiner Arbeitsstelle in Rheinberg: Der 46-Jährige unterrichtet am Amplonius-Gymnasium Religion, Musik und Deutsch.

Foto: Armin Fischer

Lukas Aster (46) ist Lehrer am Amplonius-Gymnasium in Rheinberg. Dort unterrichtet er Religion, Musik und Deutsch. Im Jahr 2007 erwarb Lukas Aster ein dreirädriges Elektromobil über ein bekanntes Internetauktionshaus. Der CityEL, Baujahr 1990, wurde ursprünglich in Dänemark konzipiert — mittlerweile produziert und vertreibt ein Unternehmen nahe Würzburg den Kleinstwagen.

"Warum ich mir das Fahrzeug zugelegt habe? Mein Auto, ein Diesel, hatte einen Motorschaden. Kurze Zeit später gab auch das Auto meiner Frau den Geist auf. Wir sind beide berufstätig und haben vier Kinder. Ich hatte schon häufiger nach Elektrofahrzeugen Ausschau gehalten, und als ich das Angebot sah, kauften wir uns den CityEL als Zweitwagen", berichtet Lukas Aster.

Das Elektrofahrzeug hat eine Reichweite von circa 70 Kilometer im Sommer und 50 Kilometer im Winter (bei kühleren Temperaturen ist die Akkuleistung vermindert). Die Höchstgeschwindigkeit des Mobils beträgt 45 km/h. Durch die Leichtbauweise kommt das Auto bei voller Ladung (Kofferraum 38 kg) auf ein Gesamtgewicht von 400 kg. Das Kennzeichen ist steuerfrei.

1,5 Cent pro Kilometer

"Der Kilometer kostet mich 1,5 Cent. Ich habe einen Stromanbieter aus Baden-Württemberg. Der verzichtet bei der Energieerzeugung komplett auf Atomstrom. Eine vollständige Ladung an der normalen Steckdose dauert sieben Stunden. Bei dem Nickel-Cadmium-Akku kann man auch zwischenladen. Für die Fahrten zur Schule hin und zurück ist die Reichweite ausreichend. Für mich ist es generell wichtig, ,sauberen' Strom zu nutzen. Ich halte nichts davon, ein Elektroauto zu fahren und für die Aufladung jede Menge fossiler Brennstoffe zu verbrauchen", informiert Lukas Aster im Gespräch mit der RP.

Die Fahrten mit dem dreirädrigen Mobil sind mitunter riskant. Bei starkem Schneefall muss Aster die Straßen meiden. Er hat keine Winterreifen und elektronische Stabilitätskontrollen am Auto. Das Verdeck seines Fahrzeugs ist nicht isoliert, so dass der Labbecker an kälteren Tagen durchaus mit Handschuhen am Steuer sitzt.

"Gefährlich wird's immer dann, wenn mich andere Verkehrsteilnehmer überholen. Die Gefahr geht meist aber von den Anderen aus. Stellen Sie sich vor, Sie haben auf einmal große Lkw oder Linienbusse hinter sich, die bei Gegenverkehr überholen möchten. Es gilt stets konzentriert zu fahren und auf mögliche Fehlerquellen zu achten", so Aster.

Positive Reaktion

Die Reaktionen auf seinen CityEL sind trotzdem meist positiv. Die anfängliche Skepsis seitens der Verwandtschaft legte sich schnell. "Am Anfang nannten meine Kinder das Mobil Lego-Auto, weil es rot angestrichen ist.

Mittlerweile finden es alle gut. Manchmal reagieren die Schüler mit Lachern oder springen an der Bushaltestelle auf die Straße. Das ist aber harmlos. Als Besitzer so eines Fahrzeugs muss man Humor haben", erzählt Lukas Aster.

(RP)
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