Rheinberg Der Ganztag kommt

Rheinberg · Die Realschule Rheinberg stellt um: Mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 haben die Schüler dreimal pro Woche Unterricht bis 15.50 Uhr. Mit den neuen Fünftklässlern geht es los. Rektor Giesen: "Wir wollen die Realschule stärken."

Die Realschule Rheinberg stellt um: Mit Beginn des Schuljahres 2008 / 2009 haben die Schüler dreimal pro Woche Unterricht bis 15.50 Uhr. Mit den neuen Fünftklässlern geht es los. Rektor Giesen: "Wir wollen die Realschule stärken."

Vor einer Woche konnte Norbert Giesen, Leiter der Realschule Rheinberg, die Faust ballen: "Geschafft!" Die Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf war da, die Schule kann in einen Ganztagsbetrieb umgewandelt werden. Im nächsten Schuljahr soll es nachgehen. "Ich bin sehr froh", so Giesen. "Die Überführung der Schule war der gemeinsame Wille von Stadt, Landespolitik und Schule." Die Realschule war sehr früh dabei, wollte den Willen der Eltern zügig umsetzen: "Die Eltern möchten eine verlässliche Betreuung auch an weiterführenden Schulen."

15 000 Euro pro Halbjahr

Was ändert sich nun an der Realschule? Eine Art offenen, freiwilligen Ganztag gibt es bereits: ein Lernbüro ist ebenso eingerichtet wie das Projekt "Schüler helfen Schülern". Und eine Hausaufgabenhilfe existiert auch. Norbert Giesen: "Über das Landesprogramm ,Geld oder Stellen' bekommen wir 15 000 Euro pro Halbjahr; davon können wir Angebote schaffen. Mit der Stadtbücherei, der Musikschule und Vereinen sei man im Gespräch. Der Rektor: "Der Nachmittagsbereich soll nicht nur durch Unterricht aufgefüllt werden."

Natürlich muss auch umgebaut werden: Das frühere Fotolabor im Keller, ein Physikraum, das Lehrerzimmer II und ein Raum, in dem die Hauptschüler derzeit ihr Mittagessen einnehmen, werden für den Ganztagsbetrieb eingerichtet. Dafür können Schule und Stadt auf das 100 000 Euro-Programm des Landes zurückgreifen. Die Devise: 100 000 Euro zahlt die Stadt, 100 000 Euro steuert das Land dazu. 50 000 Euro sollen noch in diesem Jahr verbaut werden, der Rest nächstes Jahr. "Wir brauchen diese Räume als Ruhe- oder Entspannungsräume, weil auch Pausen und Rückzugsräume zum Konzept gehören", so Norbert Giesen. Entwickelt wird der Ganztags-Plan von SV-Schülern, Schulpflegschafts-Eltern und Lehrerrats-Mitglieder.

An drei Nachmittagen

Anders als Rheinberger Hauptschule, die bereits Ganztagsbetrieb ist und an vier Nachmittagen Angebote vorhält, setzt die Realschule zunächst auf drei Tage (Montag, Mittwoch, Donnerstag). Planen kann die Realschule mit einem 20-prozentigen Stellenzuschlag. Weil der Ganztag sukzessive beginnt und zunächst nur die nächste Jahrgangsstufe 5 betrifft, bedeutet das einen zusätzlichen Lehrer.

An eine Fusion mit der Hauptschule denke niemand, dennoch gibt es bereits Kooperationen. Und die werden sogar ausgebaut. Giesen: "Unser Ziel ist es, die Realschule zu stärken." Auch man müsse an die Folgen der Neuerung denken: Wenn der Schultag künftig erst um 15.50 Uhr endet, müssen die Fahrzeiten der Schulbusse angepasst werden. Auch auf die Arbeitszeiten der Sekretärin und des Hausmeisters wirke sich der Ganztag aus.

(RP)
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