Kommunalwahl 2020 „Alpen kann noch grüner werden“

Alpen · Peter Nienhaus, Mitbegründer des Alpener Grünen-Ortsverbandes, kandidiert zum zweiten Mal für das Bürgermeisteramt. Ihm schweben unter anderem mehr Dachbegrünung und weniger „Garten-Steinwüsten“ vor.

 Peter Nienhaus geht wieder für die Grünen ins Rennen um das Bürgermeisteramt in Alpen.

Peter Nienhaus geht wieder für die Grünen ins Rennen um das Bürgermeisteramt in Alpen.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Peter Nienhaus darf man mit Fug und Recht als den Kopf der Alpener Grünen bezeichnen. Er ist Ratsmitglied, Fraktionssprecher und Sprecher jenes Ortsverbandes, den er vor 26 Jahren ins Leben gerufen hat. Nun kandidiert er zum zweiten Mal für das Amt des Bürgermeisters. Auch und gerade, weil er immer noch für die Ziele seiner Partei brennt. Eines davon ist es, das politische Interesse und Mitspracherecht der Jugendlichen zu fördern. „Es gab hier mal ein Jugendparlament, aber das wurde nicht professionell betreut. Wir wollen das wieder ins Leben rufen, mit einem eigenen Budget, mit Antragsrecht und einer professionellen Betreuung“, sagt Nienhaus, der sich ehrenamtlich als Bürgerbusfahrer und für die Alpener Tafel einbringt.

Ein Kernthema im Kommunalwahlkampf der Grünen ist die RB 31, hier fordert die Partei unter anderem eine Modernisierung aller Signale und Weichen, die Beschrankung aller Bahnübergänge sowie Züge, die im Halbstundentakt zwischen Xanten und Duisburg verkehren. Eine erhöhte Lärmbelästigung, wie Anwohner der Bahntrasse bereits befürchten, sieht Nienhaus nicht: „Wenn alle Bahnübergänge beschrankt sind, müssen Lokführer auch nicht mehr bis tief in die Nacht hupen. Das große Problem ist die Infrastruktur der Bahn. Dass zu ändern, dafür müssen sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen.“

Was den Mangel an Wohnraum in der Gemeinde betrifft, stößt sich der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik schon an der Begrifflichkeit: „Entscheidend wird es sein, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen und nicht nur Sozialhilfeempfänger im Blick zu haben.“ Auch wenn die Grünen längst breit aufgestellt sind und alle Themen besetzen, spielt der Umwelt- und Klimaschutz eine große Rolle, auch vor Ort. Nienhaus: „Wir leben in einer guten Konstellation, aber Alpen kann durchaus grüner werden. Bei der Dachbegrünung beispielsweise machen wir viel zu wenig, gerade bei großen Bauten. Außerdem müssen wir endlich von den Steinwüsten in den Vorgärten wegkommen.“ Daneben sei die konsequentere Förderung von erneuerbaren Energien eminent wichtig: „Es laufen Gespräche über die Errichtung eines Bürgerwindparks auf der Bönninghardt, an dem sich jeder beteiligen und hohe Renditen erwirtschaften kann.“ Etwa nach dem Muster der Bürgersolargenossenschaft „Alpen-Sonne“. Dass die jedoch beklagen, es würden keine ausreichenden Dachflächen zur Bestückung mit Solarmodulen zur Verfügung stehen, kann Nienhaus nicht nachvollziehen: „Vielleicht sollte man offensiv mit der Frage an die Bevölkerung gehen, wer Interesse daran hat.“ In Form einer Genossenschaft könnten sich Nienhaus und seine Parteifreunde auch eine Markthalle im Ortskern vorstellen, in der die Erzeugnisse der umliegenden Landwirtschaftsbetriebe angeboten werden.

Zufrieden stimmt Nienhaus, dass viele Themen der Grünen in den letzten Jahren aus der Opposition heraus umgesetzt werden konnten. Die durchweg positive Resonanz der Bevölkerung an den Wahlkampfständen macht ihn optimistisch: „Wir haben in der abgelaufenen Legislaturperiode unsere fachliche und sachliche Kompetenz eingebracht. Das wird der Wähler uns zollen.“

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