Ehrenamt in Rheinberg Verstärkung fürs Fahrerlager gesucht

Rheinberg · Der Bürgerbusverein nimmt nach dem Lockdown wieder Fahrt auf. Doch noch liegen die Fahrgastzahlen hinter denen der Vor-Corona-Zeit zurück. Der Vorstand des Vereins sucht dringend Leute, die sich ans Lenkrad setzen.

 Der neueste Fahrer im Team des Bürgerbusvereins: Detlef Nowack ist seit Juni mit dabei. 
  Foto: Bürgerbusverein

Der neueste Fahrer im Team des Bürgerbusvereins: Detlef Nowack ist seit Juni mit dabei. Foto: Bürgerbusverein

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„Wir sind ein echt cooler Haufen“, versichert Karl-Heinz Lochen, Vorsitzender des Rheinberger Bürgerbusvereins, mit Blick auf das ehrenamtliche Team, das den Betrieb des Bürgerbusses sicherstellt. Eine eingeschworene Truppe also, die allerdings dringend Verstärkung fürs Fahrerlager sucht.

Nach dem Corona-Neustart im März rollt die „Rheinberg-Linie“ wie gewohnt durch die Stadt. Und fast die gesamte Belegschaft ist wieder an Bord. „Wir haben 24 Busfahrerinnen und -fahrer im Team. Doch nicht alle sind derzeit im Einsatz“, berichtet Lochen. Etwa 18 bis 20 Kollegen und Kolleginnen stellen momentan den Fahrbetrieb sicher. Das funktioniere, aber die Personaldecke sei doch dünn, so der Vorsitzende des Bürgerbusvereins.

Immerhin: In den sieben Jahren seit Gründung ist noch keine einzige Schicht ausgefallen. Um jedoch in der Planung flexibler zu sein und die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, möchte das Team neue Mitstreiter und Mitstreiterinnen gewinnen. „Mit 28 bis 30 Fahrerinnen und Fahrern wären wir gut aufgestellt“, so Karl-Heinz Lochen.

Einen ersten Erfolg kann das Bürgerbus-Team bereits verbuchen. Seit Mitte Juni sitzt Detlef Nowack hinterm Steuer des Sprinters. Damit weitere Neulinge hinzukommen, rührt der Verein nun kräftig die Werbetrommel. Mit Flyern ausgestattet, informiert das Team am Samstag, 2. Oktober, die Besucher der Edeka- Märkte in Borth und Orsoy. Am Samstag, 16. Oktober, ist der Verein auf dem Wochenmarkt in Ossenberg vertreten.

Doch wie kommt man überhaupt ans Lenkrad im Bürgerbus? „Man benötigt einen Pkw-Führerschein und ein polizeiliches Führungszeugnis“, erläutert Lochen die Grundvoraussetzung. Dann erfolgt eine ärztliche Untersuchung sowie der Antrag auf Fahrerlaubnis für einen Pkw im Linienverkehr. Seien diese „Hürden“ gemeistert, stehe die Einweisung durch ein Vorstandsmitglied des Bürgerbusvereins auf dem Plan: Die Neuen werden unter anderem mit dem Fahrzeug selbst, und den Themen Beförderungsrecht und Linienführung vertraut gemacht.

Dann geht’s an einem Wochenende auf Ausbildungsfahrt. Zuletzt kommt die Abnahme durch den Fahrdienstleiter der Niag. Eine Altersbeschränkung gebe es für die Bürgerbus-Fahrer übrigens nicht, informiert der Vorsitzende. Derzeit sei das Gros der Teammitglieder zwischen 60 und 70 Jahre, der Youngster sei 50. „Wir freuen uns über jeden, der sich bei uns engagieren möchte“, so Lochen. Deshalb würden persönliche Belange in der Termin- und Schichtplanung immer berücksichtigt.

Die Akzeptanz und Beliebtheit des Bürgerbusses sind weiter positiv, auch wenn Fahrgastzahlen den Stand der Vor-Corona-Zeit noch nicht erreicht haben. „In den letzten beiden Monaten haben wir je 760 Gäste befördert, vor Corona waren es 1200 pro Monat“, so Lochen, der dennoch zufrieden ist. Nach wie vor gelten für die Beförderung quer durch Rheinberg Sicherheits- und Hygienemaßnahmen: Eine OP- oder FFP2-Maske ist für alle Passagiere Pflicht. Bezahlen erfolgt kontaktlos. Abgezähltes Geld wird in ein Behältnis gelegt, Wechselgeld kann entnommen werden.

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