Alpen Das Risiko für Waldbrände wird größer

Alpen · Regen fehlt: Feuer wie im niederländischen Nationalpark Hoge Veluwe sind auch am Niederrhein möglich.

 Georg Cuppenbender .

Georg Cuppenbender .

Foto: Arfi (Archiv)

Jenseits der Grenze haben der milde Winter und das trockene Frühjahr ihre Schattenseiten offenbart: Im niederländischen Nationalpark Hoge Veluwe wütete am Ostersonntag ein Brand und vernichtete etwa 350 Hektar Heidefläche.

In den hiesigen Wäldern zeigt sich die Situation zwar leicht angespannt, aber noch nicht kritisch. Allerdings: "Die Natur braucht dringend Regen", sagt Christian Pfeifer von der Forstbetriebsstätte Leucht. Deshalb ist der Blick der Förster am Niederrhein derzeit mindestens ebenso häufig in den Himmel gerichtet wie auf den Waldboden. In der Alpener Leucht versorgt die junge, grüne Vegetation das trockenere Laub und Gehölz darunter noch mit Feuchtigkeit.

Doch mit jedem Tag ohne Regen steige die Waldbrandgefahr, so Förster Pfeifer. Darum appelliert auch Georg Cuppenbender vom Forstbetrieb Hochwald an die Vernunft der Waldbesucher. "Augen auf beim Waldspaziergang" heißt es jetzt. "Das richtige Verhalten ist entscheidend", so der für Xanten und Wesel zuständige Förster. Im Klartext bedeutet das: Rauchen und Feuer sind von März bis Oktober absolut tabu; Pkw sollten auf dem Waldparkplatz nicht über trockenem Gras abgestellt werden.

Außerdem setzen die Revierförster auf die verstärkte Aufmerksamkeit der Spaziergänger.

"Wer irgendwo Rauchentwicklung sieht, sollte sofort die Feuerwehr alarmieren", betont Georg Cuppenbender.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Waldbrandgefahr für die hiesige Region bis Sonntag mit 2 eingestuft. Die höchste Warnstufe ist 5. Damit ist die Lage nicht kritisch. Doch sollte sich das Wetter entgegen der Prognosen in den nächsten Tagen nicht ändern, wird über Maßnahmen entschieden, der zunehmenden Waldbrandgefahr zu begegnen."Zum Beispiel mit Warnhinweisen, die Wege nicht zu verlassen, Überwachungsflügen oder verstärkten Streifengängen bei extremer Trockenheit", erläutert Martin Volmering vom Fachbereich Hoheit im Regionalforstamt Niederrhein, Wesel.

Derartige Gefahrenlagen habe es nach seiner Erinnerung in den Jahren 2003 und 2006 gegeben. "Und sicherlich gab es auch in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Tage, an denen die Waldbrandgefahr und damit die Warnstufe entsprechend hoch war", so Volmering.

In Zeiten von Smartphones und Tablet-PCs sei es jedoch seltener geworden, dass ganze Waldareale Flammen zum Opfer gefallen sind. "Die meisten Waldbesucher sind aufmerksam und greifen schnell zum Handy", betont Martin Volmering.

Außerdem komme hier oft auch Hilfe aus der Luft: Sportflieger entdecken mögliche Brandherde meist als Erste und melden diese umgehend.

www.wald-und-holz.nrw.de

(RP)
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