Rheinberg Das Pflegezentrum wird neu möbliert

Rheinberg · Alle 99 Zimmer im Wiesenhof bekommen neue Betten, Schränke und Nachttische. Das alte Mobiliar wird verschenkt.

 Pflegedienstleiterin Beate Bollen (2.v.l.) und Wohnbereichsleiterin Katharina Goertz (2.v.r.) mit den Bewohnerin Annette Froese (li.) und Waltraud Onkelbach in einem neu eingerichteten Zimmer.

Pflegedienstleiterin Beate Bollen (2.v.l.) und Wohnbereichsleiterin Katharina Goertz (2.v.r.) mit den Bewohnerin Annette Froese (li.) und Waltraud Onkelbach in einem neu eingerichteten Zimmer.

Foto: Armin Fischer

Jeder weiß: Wer sich neue Möbel für die eigenen vier Wände kauft, hat eine Menge Arbeit. So kann man in etwa den Aufwand bemessen, der derzeit im Pflegezentrum am Wiesenhof betrieben wird. Dort werden alle 99 Bewohner-Zimmer neu ausgestattet - mit Schränken, elektrisch verstellbaren Spezialbetten der Firma Bock aus Westfalen, Kommoden und Nachttischschen im Walnussholz-Design. "Das war nach knapp 20 Jahren nötig", sagt Ralf Winstroth, Generalbevollmächtigter der Aaldering-Gruppe. Rund 300 000 Euro investiert die Gruppe in die Möblierung. In den vergangenen vier Jahren waren bereits alle Dienstzimmer und Küchen runderneuert worden.

Seit Ende Februar rollen pro Woche Lkw an und bringen jeweils zwei Container mit Möbeln für 14 Zimmer. Und dann läuft alles nach Plan: Ein Raum nach dem anderen wird ausgeräumt, die Bewohner der Einzel- und Doppelzimmer ziehen für einen Tag in Ausweichquartiere, damit die Wände gestrichen und der Boden aufgehübscht werden können. "Etwa ein Viertel der Räume sind fertig", so Ralf Winstroth. "Bis Ende April wollen wir mit der Aktion durch sein." Das heißt: 150 Betten, 150 Schränke, 150 Nachttische und rund 70 Kommoden.

Bewohner, die noch gut zurecht sind, nehmen den Renovierungsstress gelassen: "Ich freue mich über die neuen Möbel", sagt etwa Wiesenhof-Bewohnerin Annette Froese (64). Und Waltraud Onkelbach (74) meint: "Jetzt quietschen die Betten nicht mehr und alles ist gemütlich." Pflegedienstleiter Thomas Prinz sieht aber auch die andere Seite. "Bewohner, die beispielsweise dement sind, verpacken die Unruhe nicht einfach so. Die Veränderungen machen sie unruhig und der Betreuungsaufwand für uns ist dementsprechend größer."

Ralf Winstroth nennt den Grund für die Anschaffung der neuen Möbel: "Im Laufe der Jahre bekommen Betten und Schränke den einen oder anderen Kratzer und sehen nicht mehr so schön aus. Sie neu lackieren zu lassen, wäre ein enormer Aufwand. Außerdem schauen die Angehörigen unserer Bewohner sehr genau hin und legen Wert darauf, dass ihre Väter oder Mütter vernünftige Möbel zur Verfügung haben."

Die alte Einrichtung wird nicht weggeschmissen, sondern in den alten Desowag-Hallen bei Solvay gelagert. Aaldering hat das Desowag-Gelände gekauft (die RP berichtete), die Verwaltung der Aaldering-Gruppe wird Mitte des Jahres dorthin umziehen. Ralf Winstroth: "Wir haben uns dazu entschieden, die Möbel zu verschenken, an Flüchtlinge hier bei uns oder an Institutionen, die sie nach Moldawien oder Rumänien bringen." Wer Interesse hat, kann sich unter der Telefonummer 02843 922800 melden.

(RP)
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