Alpen Herbstfest Krieger, Kaufleute und Kartoffeln

Beim herbstlichen Bummel durch Alpen gab’s viel Abwechslung. Die Kartoffel-Aktion des Werberings kam wieder sehr gut an. Der Vorsitzende der Kaufleute, Thomas Eckeholt, sieht noch Nachbesserungsbedarf beim neuen Konzept.

 Drei Kriegsknechte drohten mit ihren Waffen. Im Lager auf der Schützenwiese wurde beim Herbstfest auch das Mittelalter wieder lebendig

Drei Kriegsknechte drohten mit ihren Waffen. Im Lager auf der Schützenwiese wurde beim Herbstfest auch das Mittelalter wieder lebendig

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Schon früh machten sich die ersten Besucher auf den Weg durch den Ort, der langsam erwachte, vorbei an Karussels und Spielecken, am Waffelstand des Kindergartens St. Ulrich oder am Liveauftritt der Akustikgruppe „C+G“. Petra und Reimund Wittmann aus Rheinberg störten die einzelnen Tropfen vom Himmel nicht. „Das ist dann nicht so ein Geschiebe“, so Petra Wittmann. „Wir machen gezieltes Herbstmarkt-Hopping und haben hier viele interessante Sachen gesehen.“ Dann stärkten sich beide im Pfadfinder-Zelt für die Heimfahrt.

Ein paar Meter weiter konnte man am Stand der KAB Lose kaufen. Der Erlös ging an die „Aktion Peru“ zur Förderung junger Azubis. „Das läuft gut“, sagte Mitinitiator Theo Lisken. Michael und Hannelore Bauriegel gewannen dort ein Paar Chipstüten. „Auf der Straße gibt es viele Lederwaren und Werkzeug – und wenig Kunsthandwerk“, war sich das Alpener Ehepaar mit anderen Gäste einig, dass sie „etwas Anderes erwartet“ hatten.

Am Mittag öffneten die Geschäfte, so dass die Gäste dort einkaufen konnten. In den Läden gab’s für Kunden Gutscheine, die sie bei Aloys van Husen vom Veener Rosenhof gegen eine Tüte Kartoffeln einlösen konnten. „Im vorigen Jahr waren das 900 Kilo. So viele haben wir auch diesmal wieder dabei“, sagte der Landwirt und reichte Angelika Pohl zwei Tüten. „Eine ist für mich und eine für meine Mutter“, sagte die Alpenerin und lobte die „gute Idee“.

 Aloys van Husen war gestern beim Erntefest ein gefragter Mann. Auch Britta und Ingo Spettmann holten sich bei ihm ein Tüte Kartoffeln.

Aloys van Husen war gestern beim Erntefest ein gefragter Mann. Auch Britta und Ingo Spettmann holten sich bei ihm ein Tüte Kartoffeln.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

 Sonne lockte im Laufe des Tages immer mehr Besucher in die Straßen. Bürgermeister Thomas Ahls zitierte dazu einen alten Werbering-Slogan: „Wenn Alpen auf die Straße geht, die Sonne stets am Himmel steht.“ Er lobte das neue Konzept mit „mehr Qualität statt Handyhüllen.“ Doch manch’ kleine Trödelstände hatten was zu bieten. Auf der Bruchstraße verkaufte der zehnjährige Mela seine alten Kindersachen: „Eine Mütze und einen Schal“ sei er schon losgeworden, erzählte er stolz.

Und in einer kleinen Seitenpassage mit Garage hatten Manfred Korth und Mitglieder der Pumpennachbarschaft Besonderheiten – vom Kerzenleuchter über alte Puppen bis zum Segelschiff – zusammengetragen. „Wir haben damals den Hoftrödel hier ins Leben gerufen“, erzählte der 80-jährige. Die Saalhofferin Ursula Jopp hatte ein Drachenkostüm und Drachen-Kinderbücher eingesteckt. „Unser Enkel steht zur Zeit auf so was“, verriet die 64-Jährige.

Am Netto-Markt konnten Neugierige landwirtschaftliche Oldies begutachten. Kurt Verhülsdonk war mit einem „Deutz D 40 S“, Baujahr 1960, gekommen. „Wir haben mit 40 Leuten erst gemeinsam gefrühstückt und dann mit unseren Treckern eine Tour durch die Gemeinde gemacht.“ Die Fahrzeuge jedenfalls waren ein echter Blickfang.

Auch das Ritterlager auf der großen Wiese kam wieder gut an. „Ich liebe es. Die Kämpfe waren echt wie im Mittelalter, die Musik ist toll“, lobte die Voerderin Isa Rüsen das historische Treiben. Neben Bogenschützen, Spielleuten und der „Freien Ritterschaft Niederrhein“ konnte man auch Kunsthandwerkern wie dem Dinslakener Marc Kirchhof zusehen. Der arbeitete an einer nordischen Gottesmaske aus Walnussholz. Ihm gefiel das Mittelalter-Lager: „Das hier ist ein Kleinod.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort