Das geht zu weit

Das ist schon ein starkes Stück, das sich die Anwohner an der Hucker Straße da erlaubt haben. Dass sie nicht gerade begeistert waren, als die Behörden - nicht nur die Verwaltung im Rathaus, sondern auch Bahn, Polizei und Kreis - unter dem Eindruck des tragischen Unglücks die Sperrung des Bahnübergangs angeordnet haben, kann man vielleicht verstehen. Dass sie sich damit nicht abfinden und alles daran setzen, die aus ihrer Sicht ärgerliche Sperre wieder wegzubekommen, auch noch. Aber dass sie sich über eine amtliche Weisung aus dem Rathaus, für die Straße zuständig, einfach hinweggesetzt, geht dann doch zu weit. Auch wenn Bahn und Kreis Grünes Licht gegeben haben sollten, wie die Anwohner behaupten. Die Verwaltung kann es sich gar nicht erlauben, die ländliche Art zivilen Ungehorsams einfach durchgehen zu lassen.

Eine Verwaltung muss bei ihren Entscheidungen abwägen zwischen unterschiedlichen, sich bisweilen auch widerstrebenden Interessen. Sie kann sich nicht davon leiten lassen, wenn Betroffene laut Protest erheben. Sie gibt, fußend auf Recht und Gesetz, die Regeln vor, an die sich alle halten müssen. Und sie kann es sich nicht erlauben, dass dieser Fall Schule macht.

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(RP)
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