Rheinberg Das Einmaleins der Klassenbildung

Rheinberg · Rechnerisch könnte es im Schuljahr 2014/15 zwölf neue Klassen für die i-Dötzchen in Rheinberg geben. Die Stadtverwaltung kalkuliert allerdings mit elf – und die Politik ist gespannt auf Auswirkungen der privaten Schulen.

Rechnerisch könnte es im Schuljahr 2014/15 zwölf neue Klassen für die i-Dötzchen in Rheinberg geben. Die Stadtverwaltung kalkuliert allerdings mit elf — und die Politik ist gespannt auf Auswirkungen der privaten Schulen.

Mit elf neuen Klassen werden die fünf Rheinberger Grundschulen ins Schuljahr 2014/15 starten. Wahrscheinlich, erläutert die Stadtverwaltung dem Schulausschuss in einer Sitzungsvorlage. Rein rechnerisch wären allerdings auch zwölf Klassen für i-Dötzchen möglich. Und wer weiß — vielleicht kommt alles ja auch ganz anders.

Die "Bildung der Eingangsklassen an den Rheinberger Grundschulen" ist eine sperrig beschriebene Aufgabe. Allerdings hätten schon Mädchen und Jungen in frühen Jahren mit einer Grundrechenart die Fragestellung beantworten können: Man nehme die Zahl der Anmeldungen und teile sie durch 23 — das ist die im Ort geltende "Klassenrichtzahl". Heraus kommt die Anzahl der neuen Grundschulklassen.

Für ihre Berechnung hat die Stadtverwaltung die Anmeldungen der Schulneulinge in der Zeit vom 11 bis zum 14. November gewählt. Das waren konkret für die "Grundschule am Deich" (Wallach) 54 Anmeldungen, für die "Grundschule am Bienenhaus" (Millingen) 35, für die Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg 44, für die Katholische Grundschule St. Peter 52 und für die Gemeinschaftsgrundschule Budberg-Orsoy 81. Insgesamt also 266 Anmeldungen. Geteilt durch 23, macht: 11,56, mathematisch korrekt aufzurunden auf zwölf Eingangsklassen.

Die Verwaltung rät allerdings zur Zurückhaltung und zu elf neuen Klassen: Erfahrungsgemäß seien in den Wochen nach der offiziellen Anmeldefrist noch Veränderungen durch Ummeldungen, Zu- und Wegzüge zu verzeichnen. "Derartige Veränderungen können sich noch auf die Klassenbildung auswirken", heißt es in der Beratungsvorlage.

In der Politik wird allerdings ein ganz anderer Aspekt längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand diskutiert: Wie viele der 266 Kinder werden sich am Ende möglicherweise für keine der fünf Schulen in kommunaler Trägerschaft entscheiden, sondern für die neue Montessori-Schule in Borth oder für die "Rheinberg international School", die in der früheren Villa des Textilfabrikanten Herbert Reichel als Privatschule eingerichtet wird und bereits Anmeldungen für den Schulstart zum 1. August 2014 annimmt?

Unabhängig von den aktuellen Auswirkungen im nächsten Schuljahr wird gespannt gewartet, ob sich aus dem Anmeldeverhalten der Eltern schon heute Prognosen über die Perspektiven einzelner Schulstandorte im Stadtgebiet erstellen lassen.

(RP)
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