Rheinberg Das "Aus" für Ossenberg

Rheinberg · Rheinberger Schulausschuss sieht keine andere Lösung, als dem Rat die Auflösung der Grundschule an der Graf-Luitpold-Straße zu empfehlen. Mittelfristig werden in der Innenstadt von drei nur zwei Schulen überleben.

CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und Verwaltung – alle waren sich gestern Abend im Schulausschuss einig: Es ist schade, schlimm, bedauernswert, dass die Grundschule in Ossenberg aufgegeben werden muss. "Aber", so sagte SPD-Sprecher Klaus Bechstein, "es gibt keine Alternative." Es fehlen die Kinder. So empfahl der Ausschuss dem Rat, der Auflösung und der Bildung eines Teil-Standorts der Wallacher Schule zuzustimmen. Womit das Ende der mehr als 100-jährigen Ossenberger Schulgeschichte eingeläutet wäre.

Mit der Caritas gesprochen

Bürgermeister Mennicken sagte, die Stadt habe inzwischen noch einmal mit der Wallacher Schulleitung und auch mit dem Caritasverband als Träger des Wallacher Betreuungsangebotes gesprochen. Denn aus Platzgründen kann die Schule im Sommer nur etwa die Hälfte von 25 angemeldeten neuen Betreuungskindern aufnehmen. Mennicken: "Die Caritas will die Eltern anschreiben und keines der angemeldeten Kinder ablehnen." Vermutlich werden nun zum neuen Schuljahr drei neue erste Klassen gebildet. Sollte nun die vom Schulförderverein angebotene Offene Ganztagsbetreuung in Ossenberg ergänzend bestehen bleiben, so könnten die betreffenden Kinder nach der Schule in Wallach zur Betreung nach Ossenberg gebracht werden. Für den Transport sorgte dann die Stadt. Ob eine der drei neuen ersten Klassen künftig im Teil-Standort Ossenberg unterrichtet wird, muss die Wallacher Schulleitung entscheiden.

Nur zwei bleiben übrig

Das Thema Grundschule sorgt auch in Rheinberg-Mitte für Unruhe. Wie die RP bereits berichtete, wird Sabine Hellebrand aller Voraussicht nach im Sommer die Leitung der Paul-Gerhardt-Grundschule abgeben und an eine andere Schule gehen. Die Schulaufsicht hat ihr zu diesem Schritt geraten. Und zwar deshalb, weil man der Paul-Gerhardt-Schule schlechtere Überlebenschancen einräumt als der St.-Peter- (katholisch) und der Grote-Grote-Grundschule am Annaberg (Integration).

Bürgermeister Mennicken sagte, es sei mittelfristig zu erwarten, dass von den drei nur zwei Schulen übrig blieben, "und wir wollen den Eltern eine Perspektve aufzeigen für das nächste Jahr". Fest stehe, dass im nächsten Schuljahr alle angemeldeten Kinder auch in den jeweiligen Schulen aufgenommen werden. Für die Juni-Sitzung des Schulausschusses werde die Verwaltung eine umfassende Vorlage erarbeiten

Einige Eltern signalisierten in der Sitzung, dass sie ihre Kinder "wegen der hervorragenden Schulleiterin Frau Hellebrand" an der Paul-Gerhardt-Schule angemeldet hätten und fragten sich, wie es im nächsten Schuljahr ohne die Leiterin weitergehen soll.

(RP)
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