Rheinberg Damit Motorradfahren sicherer wird

Rheinberg · Auf dem Gelände des "FahrsicherheitsCentrums" der Verkehrswacht in Millingen können Biker trainieren, richtig zu bremsen und zu lenken. Auch die Blickführung ist wichtig. So können sie das Risiko eines Unfalls minimieren.

Auch wenn kaum jemand noch damit gerechnet hat: Das Wetter wird besser, die Sonne zeigt sich und es ist nicht mehr ausgeschlossen, dass wir bald so etwas wie Frühling erleben. Einige Vorboten waren in den vergangenen Tagen schon zu vernehmen: Motorradfahrer, die ihre Böcke aus den Garagen geholt haben und erstmals "ausgeritten" sind. Das "FahrsicherheitsCentrum" in Millingen ist darauf eingestellt und bietet Trainingseinheiten für Biker an. Trainings, die auch erfahrenen Fahrern wertvolle Hinweise liefern können.

"Zu Beginn des Trainings fragen unsere Instruktoren die Erwartungshaltung der Teilnehmer ab", erläutert Norbert Heistrüvers, Leiter der Anlage an der Heydecker Straße. Bevor es auf die Piste geht, müssen die Trainer die Motorradfahrer und deren Fahrerfahrung richtig einschätzen können. "Und", so Heistrüvers, "unsere Leute müssen sich ein Bild davon machen, in welchem technischen Zustand die Maschinen sind." In den meisten Fällen, so fügt er hinzu, seien die Motorräder frei von Mängeln.

Was jeder Motorradfahrer wissen muss: Die vernünftigste und umsichtigste Fahrweise nützt nichts, wenn man nicht Fehler der Autofahrer berücksichtigt. Es sei statistisch erwiesen, dass viele Biker schuldlos in Unfälle verwickelt würden.

Wer sich nach einer längeren Auszeit wieder aufs Motorrad setzt, sollte sich und seine Maschine zunächst einfahren. "Man muss nach dem Winter wieder ein Gefühl für das Motorrad bekommen", erklärt Heistrüvers. "Der Körper vergisst mit der Zeit, deshalb sollten Bewegungsabläufe wieder trainiert werden. Und auch die Reifen müssen wieder eingefahren werden."

In den Trainingseinheiten an der Heydecker Straße in Millingen nehmen Bremsen und Lenken großen Raum ein. Beim Vorgang der Geschwindigkeitsreduzierung muss man wissen, wann man welche Bremse einsetzt. Will man einen engen Radius fahren, ist man mit der Hinterradbremse gut bedient, beim Bremsen in der Kurve sollte die von Hand betätigte Vorderradbremse eingesetzt werden. Besonders bei älteren Fahrern — eine Zielgruppe, die von Jahr zu Jahr wächst — zeigten sich oftmals Hemmungen, richtig in die Eisen zu treten. Norbert Heistrüvers: "Sie bremsen einfach viel zu schwach."

Neben der richtigen Sitzhaltung und der angebrachten Fußstellung auf der Maschine befassen sich die Trainer mit der geeigneten Blickführung. "Guckst du falsch, fährst du falsch", lautet ein Bonmot der Branche. Ein klassisches Beispiel untermauert das: Nimmt ein Biker in einer schwer zu fahrenden Kurve einen ganz bestimmten Baum in den Blick, steuert er genau auf diesen zu — und das kann tödlich enden. Überhaupt werde das Lenken eines Motorrads unterschätzt. Da macht Übung vielleicht noch nicht den Meister, aber immerhin einen erfahrenen Gesellen. Zum Beispiel, wenn die Vorgabe heißt, einem Hindernis auszuweichen.

(RP)
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