Rheinberg Cremers plant Kunstmarkt in Rheinberg

Rheinberg · Dem Künstler ist die Entwicklung von "Klein Montmartre" in Xanten ein Dorn im Auge. Jetzt plant er ein eigenes kulturelles Fest in Rheinberg. "Quartier Latin" soll Aktionen, Sessions, Lesungen und Musik vereinen.

 Aloys Cremers (links - mit Farbpalette) bei Klein Montmarte im Jahr 2010. Damals animierte er Xantener Politiker, gemeinsam an einem Kunstwerk zu arbeiten. Jetzt will der Künstler den Kunstmarkt nach Rheinberg holen.

Aloys Cremers (links - mit Farbpalette) bei Klein Montmarte im Jahr 2010. Damals animierte er Xantener Politiker, gemeinsam an einem Kunstwerk zu arbeiten. Jetzt will der Künstler den Kunstmarkt nach Rheinberg holen.

Foto: Ostermann (Archiv)

"Kunst muss nicht schön sein, sondern authentisch", sagt Aloys Cremers. Im vergangenen Jahr initiierte der Niederländer eine Kunstaktion rund um den Entenmarkt, den er kurzerhand in einen "ProMinEntenmarkt" umbenannte. Die Idee, ein neues kreatives Zentrum in Rheinberg zu schaffen, das "Quartier Latin" am Niederrhein, wird jetzt fortgesetzt. Am 17. August findet in privaten Räumen rund um den Entenmarkt ein kulturelles Fest statt. Spontane Aktionen, Sessions und Lesungen laden zum Mitmachen und Diskutieren oder einfach nur zum Genießen ein. Es werden Bilder ausgestellt, Besucher können mit den Künstlern über ihre Werke ins Gespräch kommen. Literatur in unterschiedlichster Form wird geboten.

Bei einer Modenschau werden Kollektionen der Rheinberger Designerin Alexandra Schiess gezeigt, die erst danach in Paris zu sehen sein werden. Mit schwungvollen Tango-Einlagen wird ein internationales Tanzpaar die unterschiedlichen Orte miteinander verbinden. Für die Musik sorgt ein noch geheimer prominenter Überraschungsgast, den Cremers liebevoll "Frisco" getauft hat. "Er kommt aus San Francisco, lebt aber jetzt in Rheinberg."

Auch für Kinder bietet das "Quartier Latin" zahlreiche Möglichkeiten, selbst aktiv und kreativ zu werden, ganz ohne Vorgaben und natürlich authentisch. Das Gesamtpaket erinnert ein wenig an das Xantener "Klein Montmartre" in seinen Anfängen. Die Idee dazu hob Aloys Cremers Ende der 90er Jahre in Geldern aus der Taufe. Hedy Veltkamp entwickelte das Konzept in Xanten weiter, wo sich der Kunstmarkt inzwischen fest etabliert hat. Aloys Cremers betrachtet die jüngsten Entwicklungen in der Domstadt aber durchaus kritisch. "Die Stadt will immer mehr Kirmes. Es gibt jedoch auch Menschen, die nicht nur trödeln, sondern sich inhaltlich mit etwas auseinandersetzen wollen", sagt Cremers. In Rheinberg möchte er darum etwas Neues schaffen. "Ein Stadtfest gibt es überall. Man muss das Besondere hervorheben", findet Cremers. Rheinberg sei eine wunderschöne Stadt, die sich ihrer strategisch günstigen Lage zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein gar nicht recht bewusst sei. "Das ist eine Ressource, die man nutzen sollte."

Cremers bedauert, dass auf sein Angebot zum Dialog bisher weder von Seiten der Stadt noch vom Werbering eingegangen wurde. "Wir sollten mehr miteinander reden", findet der Künstler, der als Marketingexperte schon für viele große Unternehmen tätig war. Die Tür zu seinem Atelier stehe jederzeit offen.

(krsa)
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