Comedyabend im Alpsrayer To Hoop Beim Grillen muss bei den Nachbarn der Rauchmelder fiepsen

Bei Comedyabend „SchönAbendzusamm“ im Alpsrayer To Hoop legten Sascha Thamm, Murat Kayi, de Frau Kühne und der Obel wahnwitzige Auftritte hin.

 Ingrid Kühne aus Lüttingen rockte auch das To Hoop - da blieb kein Auge trocken.

Ingrid Kühne aus Lüttingen rockte auch das To Hoop - da blieb kein Auge trocken.

Foto: WDR/Ben Knabe

Im Alsprayer To Hoop läutete der Comedian Obel die Herbstzeit ein. Das Format „Schön­Abendzusamm“ erlebte eine neue Ausgabe als Mix-Show. Das heißt, vier Comedians wuppten mit ihren Geschichten den Abend gemeinsam.

Mit von der Partie war Sascha Thamm aus Remscheid. Er nutzte die Bühne, um seine messerscharfen Beobachtungen unter das Publikum zu bringen. Schon dabei wurde klar, mit seinen Geschichten aus der Heimat sorgte er für einen guten Start. Thamm beobachtete sein Umfeld genau, lästerte über die „Kürmes“ ab, wo es Plüschtiere und Paradiesäpfel gibt. Beides ist nicht sein Fall, dann wohl eher der Pflanzenstand, an dem der Comedian hängen bleibt, um sein Wohnzimmer aufzuforsten.

Mit seinen amüsanten Erzählungen zum Thema „Grillen 2.0“ punktete er beim Publikum. Wer früher als einfacher Grillmeister mit Holzkohle unterwegs war, hat sich zum Feinschmecker am Kugelgrill mit Gas gemausert. „Heute grillt man ohne Qualm“, so Thamm, dem diese Vorstellung mit gradgenauem Temperaturmesser nicht gefällt. „Wenn man grillt, muss es stinken. Würstchen müssen in die Holzkohle fallen“, betonte er stattdessen. Für ihn gehören Röstaromen, Fett und Grillanzünder zum Freilufterlebnis. „So geht Grillen“, konstatierte er und sagte: „Beim Nachbarn muss der Rauchmelder fiepsen.“

Thamm bewies sogar seine dichterischen Fähigkeiten – mit Zweizeilern über den Wattwurm und die Seegurke. Ohne Zweifel, Thamm verstand es, im To Hoop – das ist plattdeutsch und heißt Zuhause – die Raumtemperatur zu erhöhen.

Der Comedian Murat Kayi legte nach. Der Türke im Körper eines Deutschen, wie er sich beschrieb, plauderte über seine Tochter und die Missverständnisse zwischen Vater und Tochter. Auf der Bühne bewegte er sich zwischen Blues, Kabarett, sang und beherrschte den Soziolekt. Bekannt ist der Dortmunder im Revier durch den sogenannten Geierabend, vergleichbar mit der Kölner Stunk-Sitzung.

Obel wurde seiner Rolle als Moderator bestens gerecht, kündigte die Comedians an, streute dazu zwischen den Auftritten seine Beiträge ein. Langsam, aber sicher kochten diese drei Comdians die Stimmung hoch.

Das Sahnehäubchen lieferte ohne Zweifel „de Frau Kühne“ aus Lüttingen. „Se kennen mich vom Lidl“, stellte sie sich dem Publikum vor, mit dem sie auf einer sprachlichen Höhe war. Niederrheinisch eben, wo man „na Bett“ geht. „Wenn ich in Köln oder Hannover auftrete, verstehen mich die Menschen nicht mehr“, stellte de Kühne fest. Wohlgemeinte Verbesserungsvorschläge erreichten sie aber immer, ergänzte sie. In anderen Regionen geht man nämlich „ins Bett“.

Sie redete sich in Fahrt, monierte Hinzugezogene in ihrem Viertel, die einfach noch nicht wissen, wo dort die Keule hängt. Andere rennen schon am Morgen 15 Kilometer „ohne Grund“. Für sie bleiben Ratschläge übrig, doch mal ins Fitnessstudio zu gehen, auf Cholesterin und Co. zu achten. Die Kühne holte aus, als sie dann das Eheleben im Allgemeinen und Besonderen beleuchtete. Mittlerweile tobte das Publikum, freute sich über die „Rummelsschublad“, in der nur sie sich auskennt. „Wenn es brennt, muss ich nur die Rummelsschublad mitnehmen. Da ist alles drin.“

Sami Durak hat in seinem Lokal To Hoop die Kabarettsaison eröffnet. Am 18. Oktober kommt Uli Masuth nach Alpsray, am 31. Oktober Niko Vormanek und am 8. November Ausbilder Schmitt. Alle weiteren Termine online unter

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