Mannschaft verjüngt CDU Alpen startklar für den Wahlkampf

Alpen · Parteichef Sascha van Beek hat seine Mannschaft stehen: jünger, weiblicher und beruflich breit aufgestellt. Ziel: 18 Sitze im Rat verteidigen.

 Sascha van Beek stimmte die Senioren Union (SU) auf Wahlkampf ein. SU-Vorsitzender Jakob Nühlen lobte den jungen Parteichef: „Die CDU ist bei Dir in guten Händen.“

Sascha van Beek stimmte die Senioren Union (SU) auf Wahlkampf ein. SU-Vorsitzender Jakob Nühlen lobte den jungen Parteichef: „Die CDU ist bei Dir in guten Händen.“

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Senioren Union hat’s zuerst erfahren. Die CDU in Alpen will bei der Kommunalwahl im Herbst des nächsten Jahres ihre 18 Ratsmandate verteidigen und ohne Kraftverlust weiter regieren. Dabei setzt die Christunion, die sich vor vier Jahren mit 56,5 Prozent mit komfortablen Vorsprung die absolute Mehrheit gesichert hat, auf ihr bewährtes Zugpferd: „Es kann keinen besseren geben“, sagte Parteichef Sascha van Beek (36) bei seinem Auftritt vor den CDU-Senioren, Wen er meint, war allen klar: Bürgermeister Thomas Ahls. Der 57-Jährige hat schon vor Monaten erkennen lassen, dass er für eine vierte Amtszeit kandidieren will. Dabei soll er sich im Rat auf ein Team stützen, das van Beek mit drei Attributen beschrieb: jünger, weiblicher und beruflich breit aufgestellt.

Der junge Parteichef machte gleich zum Auftakt seines ersten bedeutenden Wahlkampfes sich abzeichnende, durchaus bedeutsame personelle Veränderungen in der CDU-Fraktion öffentlich: Fraktionschef Günter Helbig werde im nächsten Herbst ebenso nicht mehr antreten wie sein alter Fahrensmann Hermann Terboven, noch Vorsitzender im Ausschuss für Bauen und Planen. Auch Irmgard Brenscheidt (Bönning-Rill) werde aufhören. Und van Beek, der einräumte, dass ihn der Wahlkampf, der ihn schon länger beschäftigt, durchaus nervös mache, ließ erkennen, wen er künftig an der Spitze der Fraktion sieht. Markus Kellings (Menzelen) habe das Zeug, eine Führungsrolle zu übernehmen.

 Noch-Fraktionschef Günter Helbig hört auf.

Noch-Fraktionschef Günter Helbig hört auf.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Überhaupt habe der Vorstand bereits gute Vorarbeit geleistet, so der Parteichef (Veen). Alle 16 Wahlbezirke könnten personell wieder so überzeugend besetzt werden, um erneut ausnahmslos direkt an die CDU zu gehen. Es gebe allen Grund, selbstbewusst die Reserveliste auch auf den Plätzen 17 und 18 qualifiziert zu besetzen, um im Rat eine schlagkräftige Truppe zu stellen.

 Ehrenvorsitzender Kurt Verhülsonk tritt noch mal an.

Ehrenvorsitzender Kurt Verhülsonk tritt noch mal an.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Geht seine Rechnung auf und kämen die Vorschläge des Vorstandes bei den Mitgliedern durch, so van Beek, sinke das Durchschnittsalter der neu formierten Fraktion um beachtliche zehn Jahre. Die Altersspanne liege dann zwischen 23 und 68 Jahren. Methusalem wäre Ehrenvorsitzender Kurt Verhülsonk, der – wie Angelika Sura von der Frauenunion – noch eine Amtszeit dran hängen möchte. Der Frauenanteil werde auf 34 Prozent wachsen, die vorgegebene Quote aber nicht ganz erreicht.

Sascha van Beek ließ bei allem demonstrativen Selbstbewusstsein Repekt erkennen vor der „großen Herausforderung“, die ihm und seiner Partei bevorstehe. „Wir wissen nicht, was kommt“, sagte er mit Blick auf die Groko in Berlin. Die Sorge, dass vor Ort „ein neuer Player“ ins Spiel komme, scheint nicht ausgeprägt, aber latent vorhanden. Der 36-Jährige hofft, dass es bei den alten Bekannten im Rat bleibt. Den Hauptgegner im Wahlkampf vor Ort hat van Beek auch ausgemacht. Gesellschaftspolitisch nennt er ihn „Populismus“. In Alpen aber hat er für ihn ein Gesicht: Thomas Hommen, Partei- und Fraktionschef der FDP. Der geht ihm mit seiner regelmäßigen Mahnwache vorm alten Feuerwehrgerätehaus offenbar ganz gehörig auf den Geist: „Eine Witzveranstaltung“ sei das, was der liberale Frontmann mit ein paar Gefolgsleuten da auf dem Willy-Brandt-Platz abziehe, schaltete der CDU-Mann rhetorisch in den Wahlkampfmodus.

Die Senioren der Partei waren zufrieden. SU-Vorsitzender Jakob Nühlen stellte dem jungen Parteichef ein gutes Zeugnis aus: „Die CDU ist bei dir in guten Händen.“ Einen Trost für die, die bald aus dem Rat ausscheiden, hatte er auch noch parat: „Wenn die zu uns kommen, sind sie wieder jung.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort