Alpen Bußgeld für Alpener nach Sex mit einer 13-Jährigen

Alpen · Im Internet hatte einen 13-jährige Schülerin nach Freundschaften gesucht. Sie wurde fündig und verliebte sich in einen 18-Jährigen. Bald besuchte sie ihn zu Hause. Man kam sich näher. Das erfuhr der Vater des Mädchens und erstattete Anzeige.

Jetzt musste sich der junge Mann aus Alpen wegen Missbrauch von Kindern vor dem Moerser Jugendschöffengericht verantworten.

Dass das Mädchen erst 13 Jahre alt war, habe er nicht gewusst, sagte er vor Gericht. Sie habe sich als 16-Jährige ausgegeben. Die Schülerin sagte vor Gericht, sie werde auch öfter mit "Sie" angesprochen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung folgerten am Ende der Beweisaufnahme, dass der junge Mann das Alter der Schülerin nicht gewusst haben müsse. Das Mädchen sehe tatsächlich älter aus.

Die Richterin indes glaubte der Schülerin, dass sie dem jungen Mann ihr wahres Alter verraten hatte, ehe es zu Intimitäten kam. So ganz sicher war der 18-Jährige schließlich selbst nicht mehr. Es könne sein, dass er nicht mitbekommen habe, dass sie ihr Alter nach unten korrigiert hatte. Daran könne er sich aber nicht erinnern. Das Gericht erkannte auf einen minder schweren Fall und verhängte eine Geldbuße von 300 Euro, auch weil der Mann in seiner Entwicklung und Reife nicht wesentlich weiter sei als das Mädchen. Beide hätten den sexuellen Kontakt gewollt. Das ändere natürlich nichts daran, dass es sich bei sexuellen Handlungen mit Kindern unter 14 Jahren rechtlich um Missbrauch handele. Eingehend wies die Richterin auf die Gefahren hin, die solche Kontakte mit sich bringen. Es sei leichtsinnig gewesen, zu einem fremden Mann in die Wohnung zu gehen. Dort hätte auch jemand warten können, der ihr Übles will. "Das ist relativ gefährlich", warnte sie das Mädchen eindringlich.

Der Vater der Schülerin war misstrauisch geworden. Als er den Austausch von Nachrichten der beiden kontrollierte, fand er dort eindeutige Hinweise auf sexuelle Handlungen.

(BL)
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