Rheinberg Budbergs Eiche: Jetzt ist auch die Wurzel raus

Rheinberg · Das Feld in Budberg ist jetzt für den Häuslebauer frei. Für die Grünen ist der Fall der Budberger Eiche damit aber noch nicht zu Ende.

 Wie mächtig die alte Eiche war, die jetzt im Budberger Baugebiet samt Wurzelwerk verschwunden ist, macht Leo Hansen im Größenvergleich deutlich.

Wie mächtig die alte Eiche war, die jetzt im Budberger Baugebiet samt Wurzelwerk verschwunden ist, macht Leo Hansen im Größenvergleich deutlich.

Foto: Ute Kleintges

Das Schicksal der alten Budberger Eiche hat die Stadt wochenlang in Atem gehalten. Doch alle Rettungsversuche für den stolzen Baum haben nichts geholfen. Er wurde gefällt. Nun ist er nach einer letzten radikalen Operation endgültig Geschichte. Mit einem Bagger wurde das mächtige Wurzelwerk dem Erdboden entrissen. Davon hat Ute Kleintges ein Bild gemacht, damit der Baum, um den sie so gekämpft hat, nicht ganz in Vergessenheit gerät. Um die Dimension des Eingriffs deutlich hat ihr Mann Leo Hansen sich neben den Stumpf gestellt, der ihn deutlich überragt.

Der in vielen Jahrzehnten gewachsene Baum - manchen sprechen von einem geschätzten Alter von 200 Jahren - stand den Plänen eines Häuslebauers im Budberger Neubaugebiet im Weg. Er stellte die Verkaufsabsicht im Stadthaus in den Schatten. Die klamme Stadt, so hatte Technischer Beigeordneter Dieter Paus im Bauausschuss argumentiert, wolle das 711 Quadratmeter große Gelände verkaufen. Das sei mit der Eiche nicht mehr möglich, weil sie so stand, dass das Baufenster erheblich eingeschränkt so. Wäre sie stehen geblieben, hätte die Stadt, so Paus' Rechnung, auf eine Einnahme von rund 125.000 Euro verzichtet. Nur von den Grünen kam in allerletzter Minute politischer Widerstand.

Doch zu früher Stunde am tristen Altweiber-Donnerstag wurden an der Rheinberger Straße in Budberg in Budberg Fakten geschaffen. Das Okay zur Befreiung von der Baumschutzsatzung holte sich die Verwaltung im eigenen Hause, wie es auch jeder Privatmann hätte tun müssen.

Die Grünen haben noch einmal nachgelegt. Sie wollen von der Verwaltung jetzt unter anderem wissen, wie viele Bäume in der Stadt in den zurückliegenden drei Jahren für Baugebiete, Logistikzentren oder den Amazonparkplatz gefällt worden sind. Dann fragen sie, wie vie Ersatz gepflanzt worden ist.

(RP)
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