Rheinberg Budberger warnt vor dem Riesen-Bärenklau

Rheinberg · Die Pflanze sprießt auch an vielen Stellen in Rheinberg. Man sollte sie tunlichst nicht anfassen, denn ihr Saft kann Verätzungen verursachen.

 Helmut Platen an der Eversaler Straße in Budberg. Die Stadt hat den Seitenstreifen gemäht, aber es ist noch viel Bärenklau stehengeblieben.

Helmut Platen an der Eversaler Straße in Budberg. Die Stadt hat den Seitenstreifen gemäht, aber es ist noch viel Bärenklau stehengeblieben.

Foto: olaf ostermann

Bekleidet mit langer Hose und "bewaffnet" mit einem Regenschirm haben Helmut Platen und sein Sohn Kai-Herwig versucht, der fast mannshohen Pflanze mit den weißen Dolden beizukommen. "Vorsichtig haben wir die Staude mit dem Schirm umgeknickt", berichtet Helmut Platen. Doch trotz aller Vorsicht blieb eine Berührung mit der Pflanze nicht folgenlos. "Mein Sohn hat eine etwa zehn Zentimeter lange Wunde davon getragen", berichtet der 69-jährige Budberger.

Seit Jahren geht er regelmäßig im Bereich von-Büllingen-/Eversaeler Straße spazieren und hat dort beobachtet, wie sich der gefährliche Riesen-Bärenklau immer weiter ausbreitet. Das auch Herkulesstaude genannte Gewächs bildet Substanzen, die in Kombination mit Sonnenlicht giftig wirken. Eine Berührung kann zu schmerzhaften Quaddeln und Wunden führen, die einer Verbrennung ähnlich sind. "Hier laufen, radeln und spielen auch Kinder", berichtet Platen. Seine Sorge: Wenn Knirpse die Pflanze neugierig und wissbegierig unter die Lupe nehmen, kann das böse enden.

"Jetzt sind die Randstreifen links und rechts der Eversaeler Straße gerade frisch gemäht - zum ersten Mal in diesem Jahr", vermutet Platen. Doch hinter den rund 50 Zentimeter breiten Mähspuren wuchern zahlreiche weitere der großen weißen Pflanzen. Helmut Platen hat den Eindruck, dass die Stadt seit Jahren weit weniger mäht als nötig. Dadurch verbreite die gefährliche Staude ihre Samen in alle Himmelsrichtungen.

Noch besser wäre es, wenn man im Falle des Riesen-Bärenklaus das Übel im wahrsten Wortsinn bei der Wurzel packe, so der Budberger. Ansonsten wachse die Pflanze ungehindert immer weiter.

Beim Dienstleistungsbetrieb Rheinberg (DLB) ist das Phänomen bekannt. "Die Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus ist ein deutschlandweit zu beobachtendes Phönomen", sagt Fachmann Andreas Jöhren vom DLB. "Dabei muss man zwischen dem Riesen-Bärenklau, der bis zu zwei Meter hoch wird, und dem europäischen Bärenklau unterscheiden. Den gibt es hier schon seit Jahrhunderten und er wird maximal einen Meter hoch." Den Riesen-Bärenklau solle man möglichst nicht berühren und auf keinen Fall die Stiele abknicken. "Der Saft kann zu Verätzungen führen", warnt Jöhren.

Am Millinger Bahnhof habe man die großen Pflanzen vor einiger Zeit entsorgt, ebenso an der Brücke unter der Bundesstraße 510. "Am häufigsten breitet sich der Bärenklau allerdings an Bahnlinien oder an Autobahnen aus", so der DLB-Mann. "Aber da sind wir dann nicht zuständig." Derzeit sei nicht daran gedacht, besondere Maßnahmen gegen die Bärenklau-Plage zu ergreifen, sagt Andreas Jöhren.

(RP)
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