Rheinberg-Borth Borth: Übergangslösung zeichnet sich ab

Rheinberg-Borth · Schließen oder nicht schließen? Rheinberger Hauptausschuss diskutierte gestern heftig über die Kleinschwimmhalle.

Nach mehr als einstündiger, teilweise hitzig geführter Diskussion zeichnete sich gestern Abend im Haupt- und Finanzausschuss eine Lösung ab, die zumindest einen vorläufige Erhalt der Kleinschwimmhalle in Borth ermöglicht. Vorbehaltlich der Diskussion heute Abend im Sportausschuss und einer weiteren Beratung in den Fraktionen könnte es darauf hinauslaufen, dass der Rat am nächsten Dienstag beschließt, die defekte Filteranlage im Bad reparieren zu lassen. Ob es aber wie im Zusammenhang mit dem Haushaltssicherungskonzept beschlossenen Schließung der Halle im nächsten Jahr kommt, bleibt abzuwarten.

Die Diskussion gestern Abend machte vor allem eines deutlich: Ganz egal, was durch das Haushaltssicherungskonzept in monatelangen Gesprächen auch schweren Herzens an Einsparmaßnahmen beschlossen worden ist: Im Zweifelsfall kommt jeder einzelne Punkt wieder auf den Tisch.

So machten gestern die Borther Ratsleute von CDU und SPD – vier an der Zahl – fraktionsübergreifend deutlich, dass sie für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens kämpfen werden – unabhängig davon, was der Rest des Rates beschließt.

Den CDU-Stadtverordneten Wolfgang Fillers und Harald Körner wurde vorgeworfen, sich nicht an Absprachen zu halten, weil sie in der RP gegen die Hallenschließung gewettert hatten. Jürgen Bartsch von den Grünen attestierte der CDU ein "ganz großes Glaubwürdigkeitsproblem", was Fraktionssprecher Ulrich Hecker entschieden zurückwies. Klaus Bechstein von der SPD gestand Fillers und Körner immerhin zu, "dass wir in Borth eine neue Situation haben, weil Bürger offenbar einen Förderverein gründen wollen, der zu einem Trägerverein für das Bad werden könnte". Von der Idee, für 4,5 bis 5 Millionen Euro an das Solvay-Hallenbad anzubauen oder in Borth anstelle der kombinierten Schwimm- /Sporthalle eine Zweifach-Turnhalle zu errichten, möge man sich doch bitte verabschieden. Schließlich stehe die überaus teure Erweiterung der Europaschule an. Bechstein: "Wir sollten jetzt in die Filteranlage investieren, dann haben wir erst einmal Ruhe." Dafür plädierte auch die CDU, wobei Fraktionssprecher Hecker einräumte, dass man die "tatsächlichen Kosten noch nicht erkennen kann. Jedenfalls muss man im Bad nicht gleich eine Wand rausreißen, man kann auch zwei kleine Einzelspeicher hinstellen". Herbert Becker (FDP) befürchtete, dass die veranschlagten 29 000 Euro für einen neuen Filter nicht ausreichten. Und Andreas Imhof (Die Linken) warf der Verwaltung vor, den Vorschlag, ein Ausbau des Rheinberger Hallenbades sei die günstigste Lösung, selbst initiiert zu haben. Er sei dafür, den Erhalt der Kleinschwimmhalle dauerhaft zu ermöglichen und sah sich dabei auf einer Linie mit Martina Lediger von der SPD, die sagte: "Es muss keine Luxus-Sanierung sein!"

(RP)
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