Rheinberg Bönninghardtschule: Zivis verabschiedet

Rheinberg · Die Bönninghardt-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, hat ihre letzten Zivildienstleistenden verabschiedet. Schulleiter Lothar Petrikowski nennt sie gerne "die letzten Mohikaner".

Denn durch die Aussetzung der Wehrpflicht wird es über einen unbestimmt langen Zeitraum keine "Zivis" an der Bönninghardt-Schule mehr geben. Somit feierten nicht nur Tim, Sebastian, Christian und Frederick ihren Abschied von der Förderschule, sondern auch zugleich der Wehrersatzdienst.

Für Personal und Schüler der Bönninghardt-Schule ist das Ende der Zivi-Ära, die hier im Jahre 1977 begann, ein Aufbruch ins Ungewisse, denn die helfenden Hände der Zivis fehlen zukünftig, ein adäquater Ersatz ist nicht in Sicht. Nicht nur, dass mögliche Alternativen wegen klammer Haushalte der Kommunen fehlen, sondern auch, weil es zur Zeit einfach nicht genügend Freiwillige gibt, die die Arbeiten eines Zivildienstleistenden übernehmen wollen.

Dabei leisten die Zivildienstleistenden und jene, die ihren Job in Zukunft übernehmen sollten, vielfältige Arbeiten, was die Arbeit durchaus interessant macht. Nicht nur in der Förderschule auf der Bönninghardt sind sie Einsatzkräfte für (fast) alle Fälle. Im Unterricht unterstützen sie die Arbeit der Lehrkräfte durch gezielte, angeleitete Betreuung einzelner Schüler, leisten Pausenaufsicht und Assistenz bei der Körperpflege der Schüler, fahren sie zu so genannten "außerschulischen Lernorten", gehen dem Hausmeister zur Hand und begleiten Klassenfahrten.

Vor allem darin liegt eines der größten Probleme: "Da uns überwiegend männliche unterstützende Betreuungspersonen fehlen, wird die Durchführung von Klassenfahrten in Zukunft noch schwieriger werden", sagt Lehrer Robert Preuer. "Sicherlich können wir dann nicht mehr regelmäßig mit unseren Klassen über mehrere Tage wegfahren, ein Beispiel dafür, dass wir unserem Integrationsauftrag eingeschränkt oder zumindest nicht mehr wie gewünscht nachkommen können, wenn wir das nötige Personal in Zukunft nicht finden", fügt Schulleiter Lothar Petrikowski hinzu.

(RP)
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