Alpen Bönninghardt will das schnelle Internet

Alpen · Alexander Kröll und Michael Brakmann gehen auf der Hei von Tür zu Tür und werben für den Glasfaseranschluss bis ins Haus. 84 Haushalte haben schon einen Vertrag unterschrieben. Alpen und Menzelen-West entscheiden. Auch Veen hofft.

 Alexander Kröll (r.) und Michael Brakmann (li.) haben Sarah Driesen von der Deutsche Glasfaser auf dem Dorfplatz die Verträge der Bönninghardter übergeben. Auch Petra Romba von der Verwaltung freute sich über die Initiative.

Alexander Kröll (r.) und Michael Brakmann (li.) haben Sarah Driesen von der Deutsche Glasfaser auf dem Dorfplatz die Verträge der Bönninghardter übergeben. Auch Petra Romba von der Verwaltung freute sich über die Initiative.

Foto: A. Fischer

Nicht einmal jeder sechste Alpener hegt derzeit den Wunsch, einen Glasfaseranschluss direkt ins Haus beziehungsweise die Wohnung gelegt zu bekommen. Rund 85 Prozent der Gemeindemitglieder zeigt dem Anbieter Deutsche Glasfaser bislang die kalte Schulter. Aber mindestens 40 Prozent der Alpener müssen bis zum Ende der "Nachfragebündelung" am 31. Oktober einen Vertrag unterzeichnet haben, damit der Netzanbieter mit der Verlegung der superschnellen Leitung beginnt.

Es herrscht ein großes Akzeptanz-Gefälle in der Gemeinde. Während man in Ortsteilen wie der Bönninghardt dem Ausbau entgegenfiebert und dort die nötigen 40 Prozent locker zusammenbekommt, ist man in der bevölkerungsstärkeren Ortsmitte eher verhalten. "Viele haben dort bereits eine recht schnelle DSL-Leitung, da ist es für uns nicht leicht", erklärt Sarah Driesen von der Deutschen Glasfaser. Außerdem legt auch die Telekom zu.

Aufgeben will die Netz-Expertin aber keineswegs: "Wir sind hier, um zu bauen und wir werden alles versuchen, die 40 Prozent zu erreichen." Mit einem Aktionstag am Montag, 31. Oktober, auf dem Adenauerplatz will die Deutsche Glasfaser die letzten Prozentpunkte holen. Neben einer Hüpfburg für Kinder möchte sie mit den Alpenern ins Gespräch kommen, die schnelle Leitung bei einem Testlauf vorführen und die "Erdrakete" präsentieren, mit der das Glasfaserkabel auf den letzten Metern verlegt wird.

"Die Erdrakete ist sehr klein. Das zu zeigen baut Hemmschwellen ab", so Driesen. Bis es soweit ist, klappern Alexander Kröll und Michael Brakmann weiter die Türen in ihrem Heimatort Bönninghardt ab und rühren die Werbetrommel. Das hat sich schon ausgezahlt. Am Donnerstag übergaben die engagierten Heier Sarah Driesen auf dem Dorfplatz 84 unterzeichnete Verträge.

"Viele meinen, sie sind dafür schon zu alt. Aber wenn wir ihnen sagen, dass es um die Zukunft der Bönninghardt und den Wert der Immobilien geht, kommt meist die Einsicht", sagt Alexander Kröll und beschreibt den derzeitigen Zustand: "Am Hoerstgener Weg haben einige überhaupt kein Internet, und die Telekom wird hier in den nächsten zehn Jahren keine Glasfaser verlegen. Wir können nur hoffen, dass der Funke überspringt."

Noch sind einige Wochen Zeit, die restlichen Prozente auf die digitale Überholspur zu locken. Sarah Driesen ist zuversichtlich. Die Frau aus Büderich macht Mut: "Wir sind nirgendwo einfach durchmarschiert. Menschen zu überzeugen ist harte Arbeit, das war bislang in jedem Dorf so. In Sonsbeck fing's genauso schleppend an. Jetzt liegen wir bei 30 Prozent und haben noch bis zum 5. Dezember Zeit." Auch Michael Brakmann ist zuversichtlich. Er kennt seine Alpener nur zu gut: "Die kommen immer auf den letzten Drücker, aber sie kommen."

(RP)
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