Xanten Blitz schlägt in Haus ein: Dach brennt aus

Xanten · Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei an der Xantener Straße in Menzelen-West. Bewohner blieben unverletzt.

 Werner Doormann sah, wie der Blitz in das Haus einschlug.

Werner Doormann sah, wie der Blitz in das Haus einschlug.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

In Menzelen hat Montagnachmittag der Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses an der Xantener Straße gebrannt, nachdem dort ein Blitz eingeschlagen war. Alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Alpen - die Löschgruppen Menzelen und Veen sowie der Löschzug Alpen - wurden um 14.50 Uhr alarmiert und rückten unverzüglich zur Einsatzstelle an der Kreuzung Schulstraße / Xantener Straße (B57) / Neue Straße aus. Die Bewohner des Hauses Xantener Straße 132 (früher Bäckerei Maas, später Schlecker, seit einiger Zeit ist dort ein Küchenstudio untergebracht) blieben unverletzt. Allerdings kollabierte ein Feuerwehrmann aufgrund der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit.

"Die erste Alarmierung lautete ,Dachstuhl brennt'", berichtete Feuerwehr-Pressesprecher Christian Görtz. Mit Hilfe der Drehleiter sei sofort damit begonnen worden, die Schieferplatten der seitlichen Giebelwand zur Schulstraße abzutrennen und den Brand zu löschen. Görtz: "Als wir im Gebäude waren, kamen uns schon einige Bewohner entgegen. Sie hatten auch einen Säugling dabei."

 Das Dach des Wohn- und Geschäftshauses an der Xantener Straße in Menzelen brannte am Giebel zur Schulstraße. Dort war der Blitz eingeschlagen.

Das Dach des Wohn- und Geschäftshauses an der Xantener Straße in Menzelen brannte am Giebel zur Schulstraße. Dort war der Blitz eingeschlagen.

Foto: Olaf ostermann

Werner Doormann schlotterten kurz nach dem Feuer noch ein wenig die Knie. "Ich saß in meinem Wohnzimmer auf der Couch und habe mit meiner Tochter telefoniert", berichtete der 52-Jährige, der im Haus Xantener Straße 125 auf der anderen Seite der Kreuzung wohnt. "Genau in dem Moment, als ich sagte, wie es hier donnert, gab es einen Riesenknall und ich sah, wie der Blitz gegenüber in das Haus einschlug. Ich bin vor Schreck fast vom Sofa gefallen. So was habe ich noch nie gesehen. Ich war schon ein bisschen geschockt." Auch Michael Bruns, der im Haus Xantener Straße 128 wohnt, war der Schreck in die Glieder gefahren. "Bei uns ist nur der Strom ausgefallen", sagte der Menzelener.

Unterdessen konnte Michael Maas noch gar nicht richtig fassen, was da kurz zuvor geschehen war. Der 59-Jährige und seine Frau dürften die Hauptbetroffenen des Brandes sein.

"Wir wohnen in der oberen Etage", erzählte er der Rheinischen Post. "Wir hatten schon wegen des Gewitters vorsichtshalber alle Stecker herausgezogen. Dann hörte ich den unglaublich lauten Knall, da habe ich aber noch gar nicht damit gerechnet, dass es brannte." Dann habe er nur die nötigsten Sachen an sich gerissen und habe die Wohnung und das Haus verlassen. Michael Maas: "Zwischen dem Dachboden und unserer Wohnung ist nur eine Holzdecke, da wird das ganze Löschwasser wohl in die Wohnung gelaufen sein." Ihn wunderte, dass der Blitz in das Gebäude einschlagen konnte. Denn auf dem fast haushohen Schornstein - ein Überbleibsel der alten Backstube - gleich neben dem Gebäude befinde sich ein Blitzableiter.

Das Haus, so berichtete Michael Maas, sei rund 100 Jahre alt und vor mehr als zehn Jahren kernsaniert worden. Es gibt dort drei Wohnungen und ein Geschäftslokal. Über die Schadenshöhe konnte gestern nur spekuliert werden. Die Feuerwehr war noch bis zum späten Nachmittag im Einsatz. Sie wollte sicherstellen, dass das Feuer nicht wieder aufflammte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort