Rheinberg Begleitung bei der Sanierung
Rheinberg · Mit einem neuen Angebot will die Stadt Rheinberg Hauseigentümern auf dem teils unübersichtlichen Weg zu einer Immobilie mit modernen Energiewerten zur Seite stehen.
Als "Hauptstadt der Energiesparer in NRW" rühmte Umweltminister Remmel Rheinberg — "das haben wir natürlich gerne gehört", räumte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken gestern unumwunden ein. Dabei war er selbstbewusst genug zu unterstreichen, dass die Würdigung nicht von ungefähr kommt: "Wir haben früh erkannt, wie sinnvoll es ist, etwas für den Klimaschutz zu tun." Etwa als die Stadt 2010 das "Dr. Haus"-Projekt auf, das mit einhelliger politischer Rückendeckung Hauseigentümer für Notwendigkeit und Möglichkeiten einer energetischen Sanierung sensibilisieren soll.
Auf Augenhöhe
Nun stockt Rheinberg das Angebot auf: Ganz neu bietet die Stadt die Sanierungsbegleitung an; dabei wird ein Team aus Fachleuten Sanierungswilligen von einer Erst-Analyse über die Umsetzung bis zur Abnahme der Arbeiten "auf Augenhöhe mit dem Handwerk" zur Seite stehen. Die Sanierungsbegleitung als Pilotprojekt ergänzt das Angebot der Sanierungsberatung in Rheinberg. In Nachgesprächen früherer Beratungen habe sich gezeigt, dass die neue Offerte für viele Sanierungswillige ein wichtiger Baustein für den Weg zum Erfolg sein kann, beschrieb Jens Harnack, Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit.
Wichtig für Fördermittel
Denn eine energetische Sanierung sei mit einer Fülle von Fragen verbunden: Welches Heizsystem ist richtig für mein Haus? Worauf muss ich bei der Bauausführung achten? Gibt es Fördermittel und wenn ja, wo? Sind die Angebote der Firmen gleichwertig? Welcher Hersteller kommt infrage? Und nicht zuletzt: Machen die für sich genommen sinnvollen Einzelmaßnahmen verschiedener Gewerke am Ende auch noch Sinn bei einer Gesamtbetrachtung des Projektes?
"Viele Sanierungswillige fühlen sich von den zahlreichen Aspekten, die betrachtet werden wollen, überfordert", weiß Nicole Weber Ferreira dos Santos, Mitarbeiterin der Stabsstelle. Die von ihr betreute Sanierungsbegleitung soll nun mit den erfahrenen "Dr. Haus"-Beratern Dipl. Ing. Gerhard Brinkmann, Passivhausplaner Dietmar Krebber und Dipl.-Ing. Thomas Weber Hauseigentümern helfen, die Sanierung erfolgreich umzusetzen. Mehr noch: Ihr Abschlussbericht ist gegebenenfalls das entscheidende Papier, das für die Vergabe von Fördermitteln gebraucht wird. Details dazu nennt ein Faltblatt, das die Stadt Rheinberg erstellte.
Die Sanierungsbegleitung wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit 50 Prozent der entstandenen Kosten bis zu einem Förderhöchstbetrag von 4000 Euro gefördert. Erreicht das Haus nach Sanierung und Begleitung den Effizienzhausstandard "kfw 85", können sich die Eigentümer zusätzlich für die "Dr. Haus"-Sanierungsprämie der Stadt Rheinberg von 200 Euro bewerben.
