"Weißer Rabe" in Rheinberg Barock-Gebäude mit Geschichte
Rheinberg · Das Baujahr des ältesten Barock-Gebäudes der Stadt, das als niederländisches Patrizierhaus bezeichnet wird, ist nicht überliefert: Es soll um 1600 als Domizil eines niederländischen Kaufherren errichtet worden.
Der "Weiße Rabe" strahlt in neuem Glanz
Es gibt aber auch einen Hinweis, dass das Gebäude ursprünglich aus drei schmalen Häusern bestanden haben soll, die um 1504 erbaut wurden. Ein Zusammenbau dieser drei Häuser im Barockstil soll um 1700 erfolgt sein. Erste bauliche Veränderungen gehen auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück: Nachdem 1860 Buchdrucker Küppers das Haus erworben hatte, sind vermutlich Treppenhaus und Kellerzugang geändert worden.
Außerdem wurde in dieser Zeit auch die Fassade erneuert. Die Grundrissstruktur des Hauses war bis anfang des 20. Jahrhunderts nahezu unverändert. Hier zeigt sich die Raumflucht als barockes Architekturmittel. Sie besteht aus einer Aneinanderreihung von Räumen zu einer Zimmerflucht, wobei die Türöffnungen exakt gegenüber liegen. Erst mit Aufteilung zu zwei Wohneinheiten erfolgten ab 1945 kleinere baulichen Veränderungen.
1952 wurde das Haus bereits unter Denkmalschutz gestellt, eine offizielle Eintragung in die heutige Liste erfolgte 1984. Zeitungsfunde weisen darauf hin, dass in den 1950er Jahren - sicher infolge der Kriegseinwirkungen - umfassend renoviert wurde. In den 1960er Jahren wurde das Äußere des Hauses renoviert und nach dem Vorbild des im Düsseldorfer Hofgarten stehenden Kavalierhäuschens gestaltet.
1981 erfolgte eine erneute Fassadensanierung der damaligen Eigentümer.
