Rheinberg Bärenbande muss beim DRK ausziehen

Rheinberg · Erzieherin Gudrun Lehmann hält Alternativ-Standort in Budberg für nicht geeignet. Hoffnung auf eine bessere Lösung.

 Abschied von Gudrun Lehmann und Ursula Tepaß (vorn v.l.):

Abschied von Gudrun Lehmann und Ursula Tepaß (vorn v.l.):

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Für Erzieherin Gudrun Lehmann hatte Louis einen Kornblumenstrauß zum Abschied mitgebracht. Denn die Bärenbande im Rheinberger DRK-Haus am Melkweg wird es dort nicht mehr geben. "Für dich", meinte er. Für Gudrun Lehmann ein anrührender Moment, ebenso wie die, wenn nach den Ferien Kinder sagen: "Ich habe dich so vermisst."

19 Jahre lange hat Gudrun Lehmann Zweijährige rund um Rheinberg auf die spannende Kindergartenzeit vorbereitet. Maximal 18 Kinder bis zum dritten Lebensjahr genossen - über den DRK-Stadtverband als Träger - zwei Vormittage lang die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen in der Bärenbande. Der DRK-Stadtverband aber hat für die bisher genutzten Räume im Obergeschoss Eigenbedarf angemeldet. Der Rettungsdienst soll dort am Abend geschult werden.

"Wir sollten mit der Bärenbande nach Budberg ausgelagert werden, zusammen mit anderen Gruppen", erzählt die 50-Jährige. Als "unpassend" bezeichnet sie jedoch die dort angebotenen Räume, da der neue Standort unter anderem den Kindern kein Außengelände zum Spielen unter freiem Himmel bietet.

Weiterer Knackpunkt: Das DRK-Gebäude vor einer Schule hat drei Ausgänge. Sicherheitsbedenken macht Gudrun Lehmann geltend. "Ich könnte meiner Aufsichtspflicht nicht gerecht werden, weil dort alles sehr unübersichtlich und versprenkelt ist", sagt die Erzieherin, die zusammen mit Ursula Tepaß die Bärenbande managt.

Dem neuen Standort mit solch einer Herausforderung in Sachen Sicherheit will sie sich daher nicht stellen. "Schade, es wäre zu begrüßen, wenn die Spielgruppe in anderen Räumlichkeiten unter DRK-Trägerschaft weitergeführt werden könnte", sagt Frank Meyer, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Stadt. Er kann die Argumentation von Gudrun Lehmann nachvollziehen.

"In Rheinberg ist wirklicher Bedarf gegeben", so Meyer weiter. Auch Eltern bestätigen das. Anja Schubert hatte bereits ihre Töchter Emma (5) und Lena (3) in der Bärenbande beim DRK untergebracht. "Die beiden hatten total viel Spaß und haben eine super Vorbereitung auf ihre Kindergartenzeit erlebt. Die Vorfreude ist viel bewusster", sagt Anja Schubert über die Eingewöhnungszeit. Paul-Hugo Leiting ist ebenfalls fröhliches Mitglied der Bärenbande. Seiner Mutter Karin bescheren die sechs Stunden Kinderbetreuung an zwei Vormittagen "eine sorgenfreie und vor allem reibungslose Zeit". Gudrun Lehmann, die bislang als Erzieherin und Gruppenleiterin noch keine Kündigung erhalten hat, ist enttäuscht über die Vorgehensweise und hofft noch auf eine Lösung mit einem kindgerechten Standort. "Dann könnte es nach den Sommerferien mit der Bärenbande weitergehen", sagt Gudrun Lehmann hoffnungsfroh.

(sabi)
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