Rheinberg AWO zieht nach Rheinberg um

Rheinberg · Jetzt ist es endgültig: Der Kreisverband Wesel der Arbeiterwohlfahrt verlegt seinen Sitz in die Sparkasse an der Bahnhofstraße in Rheinberg. Geschäftsführer Scheid: "Wir sind gezwungen, uns für diese Option zu entscheiden."

Die Problematik war der Stadt schon lange bekannt, denn der Kreisverband Wesel der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat immer wieder darauf hingewiesen. Das Gebäude an der Rheinberger Straße, direkt neben dem alten Rheinkamper Rathaus, ist für die 22 Mitarbeiter der AWO-Zentrale viel zu klein geworden.

"Wir haben schon lange gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung versucht, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen", sagt Bernhard Scheid, Geschäftsführer des AWO Kreisverbands Wesel.

Pläne für einen Anbau

Zu Anfang schien eine ebensolche auch in Sicht zu sein. Ein Anbau sollte her. Die AWO bemühte sich bei der Moerser Stadtverwaltung um eine Genehmigung für den Anbau, legte Pläne vor, gab ein Brandschutzgutachten in Auftrag. Alles schien auf einem guten Weg, die AWO wartete auf die Baugenehmigung. Unerwartet für die AWO wurde jedoch noch der Gestaltungsbeirat der Stadt Moers mit einbezogen. Und der zeigte sich wenig überzeugt. Der Erweiterungsbau würde zu weit an das angrenzende Grundstück heranreichen, das der Stadt gehört.

Doch auch für diesen Einwand gab es eine Lösung. Die AWO hat sich mit der Verwaltung darüber geeinigt, der Stadt dieses Grundstück abzukaufen, um dann problemlos den Anbau daraufzusetzen. In der Ratssitzung am vergangenen Mittwoch wollten die SPD- und CDU-Fraktion dieser Übereinkunft zustimmen.

Doch es kam anders: Auf Vorschlag von Grünen und FDP wird die Stadt der AWO das Grundstück erst verkaufen, wenn der Gestaltungsbeirat der architektonischen Planung zustimmt. "Das kann aber noch lange dauern. Open End, quasi", sagt Scheid. "Doch so lange kann die AWO nicht warten. Hier muss schnell etwas passieren, weil es ganz einfach zu eng ist. Das ist derzeit eine unhaltbare Arbeitssituation."

Zur Entscheidung gezwungen

Zudem laufe die Option für die Räume in der Sparkasse in Rheinberg aus. Rheinberg als neuer Standort für die Zentrale sei bereits im März einmal Thema gewesen. "Nun sind wir gezwungen, uns für diese Option zu entscheiden", so der Geschäftsführer.

Man gehe unfreiwillig nach Rheinberg, aber da die AWO nur die oben geschilderten Signale von der Stadt bekomme, "bleibt uns gar keine andere Wahl, und deshalb ziehen wir bis zum 1. Januar 2012 nach Rheinberg", sagt Scheid und fügt hinzu: "Wenn der Stadt soviel gelegen ist an dem Gebäude der AWO-Geschäftsstelle, kann sich die AWO übrigens auch einen Verkauf des Gebäudes an die Stadt vorstellen."

Jörg Zimmer, Sprecher der Sparkasse am Niederrhein, sagte gestern auf RP-Anfrage: "Die Option gilt nach wir vor. Im Grundsatz hätten wir es begrüßt, wenn sich Stadt Moers und die AWO geeinigt hätten, wir freuen uns aber auf eine Zusammenarbeit mit der AWO."

(RP)
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