Rheinberg Awo-Haus: Bürgerinitiative vor dem Start

Rheinberg · Ein erstes Vorbereitungstreffen hat stattgefunden. Ziel ist, den Bau des Verwaltungsgebäudes zu verhindern.

Der Verkauf eines städtischen Grundstücks an den Awo-Kreisverband Wesel und der darauf geplante Bau eines Verwaltungsgebäudes (die RP berichtete) schlägt hohe Wellen. Wie berichtet, hat die Stadt einen Teil der Fläche "ehemalige Maria-Montessori-Schule" verkauft. Die Awo hat vor, an der Ecke Ritterstraße/Alte Rheinstraße (dort stehen heute Bäume und überdachte Fahrradständer) Büros für Mitarbeiter und eine Seniorenbegegnungsstätte zu bauen. Dagegen gehen jetzt Anwohner auf die Barrikaden. Am Wochenende gab es eine erste, vom Ehepaar Ralf und Julia Winstroth sowie von Michaela Vervoort initiierte Versammlung.

In der "Alten Apotheke" waren rund zwei Dutzend Betroffene der Meinung, dass schnell eine Bürgerinitiative gegründet werden müsse. "Dadurch, dass das Grundstück bereits verkauft ist, wird es natürlich nicht einfach für uns, dieses Bauvorhaben zu verhindern", sagte Ralf Winstroth gestern. "Aber wir werden alles versuchen, um das zu schaffen."

Erstes Ziel sei, eine große Informationsveranstaltung auf die Beine zu stellen. Nach Auffassung der Anwohner hätte die Stadt das schon längst tun müssen. Nun entstehe der Eindruck, die Planung sei bewusst unter der Decke gehalten worden. Dass der bisherige Bürgermeister Hans-Theo Mennicken den Vertrag kurz vor dem Ausscheiden noch unterschrieben habe, habe ebenfalls ein Geschmäckle.

Ralf Winstroth: "Für uns stellen sich zunächst zwei zentrale Fragen: Wie geht die Stadt jetzt inhaltlich mit dem Thema um? Und warum war diese Transaktion zum jetzigen Zeitpunkt so wichtig?" Der Rheinberger, als Anwohner der Alten Rheinstraße unmittelbar von der Awo-Planung betroffen, hat zudem eine E-Mail an Bürgermeister Frank Tatzel geschrieben. Er fragt den neuen Verwaltungschef darin unter anderem, ob er eine Chance sehe, den Kaufvertrag rückgängig zu machen und das Verfahren zu stoppen.

Auch an das Büro SSR-Raumplanung in Dortmund hat Winstroth eine ausführliche Mail geschickt. Das Büro hat den bereits vorliegenden Entwurf für das integrierte Handlungskonzept erarbeitet. Winstroth erkennt Widersprüche zwischen den im Handlungskonzept aufgestellten Forderungen für den Bereich Pulverturm/Wallanlagen mit dem Bodendenkmal "Stadtschloss" und der aktuellen Planung der Stadt. Daher richtet er an Marc Lucas Schulten vom Dortmunder Büro die eindringliche Bitte: "Bitte helfen Sie mit, dass zunächst die Stadt versteht, keine Baugenehmigung auszustellen, und versucht, den noch druckfrisch sein müssenden Verkaufsvorgang, wenn er soweit fortgeschritten ist, wie kolportiert wird, im eigenen Interesse rückgängig zu machen."

Interessieren würde die Anwohner auch, wie die Fraktionen zu dem Thema stehen.

(RP)
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