Rheinberg Auch politisch Einfluss nehmen

Rheinberg · Beim Thema Auskiesung sind sich CDU. SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen weitgehend einig: Im Rheinberger Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss stellten sie sich einstimmig gegen die weitere Regionalplanung.

Beim Thema Auskiesung sind sich CDU. SPD, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen weitgehend einig: Im Rheinberger Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss stellten sie sich einstimmig gegen die weitere Regionalplanung.

Die Auskiesungsfirma Haniel möchte das Baggerloch im Bereich Graftstraße / B 510 / Autobahn / Bahnlinie wieder verfüllen. Ein entsprechendes Gespräch mit der Stadt hat bereits stattgefunden. Eine erste Abfrage des zuständigen Beigeordneten Klaus Henne gestern Abend im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt ergab, dass die Fraktionen mit Ausnahme der Grünen nicht abgeneigt sind.

Henne wies darauf hin, dass der Auskiesung seinerzeit unter der Bedingung zugestimmt worden sei, dass die Wasserfläche später wieder verfüllt werde. Zwischenzeitlich hat die Bezirksregierung jedoch veranlasst, dass zum Verfüllen kein Bergematerial benutzt werden darf. Nun sei von Z-Null-Material die Rede, einer Bezeichnung für unbelastetes Material, das das Grundwasser nicht beeinträchtige. Henne nannte einen möglichen Grund für die in Aussicht gestellte Investition Haniels: "Die Auskiesung liegt in der Wasserschutzzone III Binsheimer Feld. Das ist ein sehr sensibles Gebiet, da muss die LINEG viel pumpen, was hohe Kosten mit sich bringt. Das ist ein Rechenbeispiel."

Wann und in welchem Umfang verfüllt werden soll — darüber wird die Politik rechtzeitig informiert. Eventuell wird nicht mehr bis auf das alte Niveau aufgeschüttet.

Erweiterung und Fortschreibung

Die Auskiesung war auch an einer anderen Stelle der Sitzung Thema. Einstimmig folgte der Ausschuss der Beschlussempfehlung zur Erweiterung bzw. Fortschreibung der bislang im Regionalplan für die Bezirksregierung Düsseldorf zeichnerisch dargestellten Abgrabungsgebiete auf dem Stadtgebiet Rheinbergs und stimmte dagegen. Weitere Abgrabungsflächen sollen nicht mehr dargestellt werden. Für die CDU regte Heinz-Dieter Bartels an, diese Auffassung auch dem Regionalrat mitzuteilen, mithin auch eine Einflussnahme im Sinne der Stadt über die politische Schiene anzustreben. Damit fand die CDU die Zustimmung der anderen Fraktionen.

Michael Kuklinski (SPD) wollte wissen, welche Möglichkeiten es gebe, die Messlatte für die Kiesindustrie möglichst hoch zu hängen; dabei dachte er an die Ausweisung von Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiete. Henne sagte, dass die Verwaltung daran denke, später einmal zur Auskiesung vorgesehene Flächen zu erwerben, um die städtische Position zu stärken. Bürgermeister Mennicken habe bereits den Schulterschluss mit den anderen Hauptgemeindebeamten im Kreis Wesel gesucht, "um eine gemeinsame, abgestimmte Haltung deutlich machen zu können".

Wie ein Schweizer Käse

Für die FDP-Fraktion meinte Heinz-Jürgen Lenz gestern Abend, "mit 16 Prozent ausgekiester Stadtfläche sehe Rheinerg schon jetzt aus wie ein Schweizer Käse. Genug ist genug."

(RP)
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