Schützentradition in Alpen Bruderschaft schickt Absage statt Einladung

Alpen · Frühzeitig Klarheit geschaffen: Auch Menzelen-Ost verzichtet „schweren Herzens“ wegen der Corona-Krise aufs Schützenfest Anfang September. Zum ersten Mal in der Geschichte. Die Jahreshauptversammlung wird auf den Herbst verlegt.

Für den Thron von König Daniel Vennemann wird es erst im nächsten Jahr einen Nachfolger geben.

Für den Thron von König Daniel Vennemann wird es erst im nächsten Jahr einen Nachfolger geben.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Auch die Schützenbruderschaft Menzelen-Ost St. Michael 1683 – St. Walburgis 1912 feiert in diesem Jahr kein Schützenfest. Das hat der Vorstand jetzt entschieden. „Für einen Verein, dessen Hauptzweck die jährliche Durchführung eines Schützenfestes ist, ist dies sicherlich die denkbar schwierigste und unangenehmste Entscheidung, die man überhaupt treffen kann“, schreibt Präsident Mike Ingenfeld in seinem Brief an die Mitglieder.

Üblicherweise verschickt er um diese Zeit die Einladung zur Jahreshauptversammlung. Doch dieses Schreiben ist anders. Es enthält die Entscheidung des Vorstands zur ersatzlosen Absage des Schießens und Schützenfestes Anfang September wegen der andauernden Corona-Krise. „Schweren Herzens“ habe der Vorstand frühzeitig entschieden, um einen andauernden Schwebezustand voller Ungewissheit mit der möglichen Folge einer kurzfristigen Absage zu vermeiden.

Schießen und Schützenfest würden genau auf die ersten beiden September-Wochenenden fallen, bei denen nach aktuellem Stand noch unklar sei, ob Großveranstaltungen wie das Schützenfest wieder möglich sein werden. Doch selbst wenn diese ab September wieder erlaubt sein sollten, seien strenge Auflagen und (Kontakt-)Beschränkungen zu erwarten. „Vor dem Hintergrund haben wir jedoch keine Möglichkeit gesehen, im September die gesellige, kontaktfreudige und stimmungsvolle Veranstaltung anbieten zu können, auf die sich Mitglieder, Gäste und Besucher jedes Jahr freuen“, so der Präsident.

Der Vorstand kam in Abstimmung mit dem Vereinswirt Johannes Wynen recht schnell zu seiner Entscheidung. „Als Bruderschaft haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung, insbesondere gegenüber Menschen, die als besonders gefährdet gelten“, heißt es in dem Schreiben.

Die Jahreshauptversammlung möchte der Vorstand der Bruderschaft im Spätsommer oder Herbst nachholen, sofern weitere Lockerungen eine solche Veranstaltung wieder möglich machen. Sobald ein Termin feststeht, wird der Vorstand der Bruderschaft die Mitglieder informieren.

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