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Rheinberg Applaus für drei Freunde mit starken Tenor-Stimmen

Rheinberg · Konzert von Lex, Heyer und Kurz in der Orsoyer Kirche.

Das Konzert in der evangelischen Kirche begann mit einer überraschenden Bemerkung. "Gerne würde ich Sie alle hier sonntags versammeln", sagte Pfarrer Uwe Klein angesichts der vollen Kirche und sorgte für den ersten kollektiven Lacher des Nachmittags.

"Ich hab die Heizungen abgestellt", meinte er noch lakonisch, wünschte viel Spaß - für die menschliche Wärme sorgten dann die Zuschauer und die drei Tenöre. Stefan Lex, Thomas Heyer und Kichael Kurz boten ein kurzweiliges, gesanglich klangerlesenes und mit Humor begleitetes siebtes Benefiz-Konzert zugunsten der Kirche.

"Wir wollen gerne Ihre Erwartungen entsprechen und hoffentlich sagen Sie danach: War schön - so schön wie die Kirche", lobte Lex. Mit seinen kongenialen Partnern und seiner Ehefrau Sigrid Althoff am Klavier eröffnete Lex den Reigen gleich mit einem ergreifenden "Ave Maria", bevor jeder der drei Tenöre solistisch in Erscheinung treten und so seine ureigenste Stimmfarbe zum Klingen - fast wie bei Domingo/Carreras/Pavarotti - bringen konnte.

Lex selbst machte den Anfang mit "Cielo e mar" aus der Oper "La Gioconda". Ihm folgte Michael Kurz mit "E spolita storia del Pastore L'Arlesiana" von Francesco Cilea. Seine Stimme erwies sich beim als "Pastorenarie" bekanntem Stück als im Vergleich etwas filigraner, im Ausdruck noch einen Hauch "dramatischer" durch seine Gesangsbögen und mit viel Gefühl ausgestattet. Das bewies der frühere Kfz-Mechaniker dann auch in dem wirklich schmachtenden "Grüsss mir mein Wien" aus der Operette "Gräfin Mariza" von Emmerich Kálmán von Kalman oder dem betörenden "Non ti schorda di me" , dem "Vergiß mein nicht" von Ernesto de Curtis.

Den "Pavarotti" unter den Dreien verkörperte der Frankfurter Gesangsprofessor Thomas Heyer bei Donizettis "Una furtiva lagrima" oder Lehars "Wolgalied" - mit seiner etwas kräftigeren, voluminöseren Stimme, die zwischenzeitlich auch mal flüstern und den Ton ins Unendliche führen konnte.

Zwischenzeitlich "entlastete" die filigran, mit feinem Gespür begleitende Sigrid Althoff am Klavier mit zwei wunderbaren Solopartien die Gesangsdarbietungen: die "Sonate facile" von Wolfgang Amadeus Mozart mit schnellem, filigranen Anschlag und hohem Tempo und das zauberhafte Ballade "River flows in you" aus dem Kinofilm "Twilight".

Und bei solch schmissigen Klassik-"Gassenhauern" wie "O sole mio", "Funiculi-Funicula" oder dem "Chiantilied" hatten die drei Sänger dann das Publikum endgültig auf ihrer Seite und animierte es zum aktiven Mitmachen.

Die Zuschauer applaudierten am Ende im Stehen, "erarbeiteten" sich so noch zwei Zugaben. Für den Spontanmoment des Abends sorgte Lex, als er bei "Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen" unvermittelt seine Frau am Klavier nach hinten warf und innig küsste.

(aflo)
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