Xanten "Ambassador" kommt nach Rheinberg

Xanten · Besuch im Atelier der niederländischen Malerin Joyce Valkhoff, die ein dreimal zwei Meter großes Pferdegemälde bei der Kunstaktion "Quartier Latin" am 17. August im Beisein von Dressurreiterin Isabell Werth vorstellen wird.

 Joyce Valkhoff vor ihrem Gemälde, das bald im Ladenlokal von Kerstin und Franz Brauer an der Rheinstraße zu sehen sein wird.

Joyce Valkhoff vor ihrem Gemälde, das bald im Ladenlokal von Kerstin und Franz Brauer an der Rheinstraße zu sehen sein wird.

Foto: Armin Fischer

Jede Faser der muskulösen Pferdeleiber wirkt angespannt. Mit aufmerksamen Blicken, die Köpfe stolz erhoben, strömen die Tiere fast aus dem Bild heraus dem Betrachter entgegen. Unwirklich hell leuchtend hebt sich das weiße Fell des Schimmels im Zentrum von seinen dunklen Begleitern ab. "Das ist der Anführer, der umgeben wird von seinen Helfern und Anhängern. Die beiden starken Pferde außen beschützen ihn und halten das Bild zusammen", erklärt Joyce Valkhoff.

"Ambassador" nennt die niederländische Künstlerin ihr Gemälde, das am 17. August im Rahmen der Kunstaktion "Quartier Latin" in Rheinberg zu sehen sein wird. Für Valkhoff ist das drei mal zwei Meter große Acrylgemälde ein Symbol für soziale Strukturen, wie man sie auch in der menschlichen Gesellschaft überall wiederfindet. "Das Pferd in der Mitte kann ein König sein oder auch der Chef eines Unternehmens. Das Gemälde ist für mich nicht nur ein Bild. Es hat eine sehr persönliche Bedeutung", so Valkhoff. Die Arbeiten der Künstlerin, die vor allem für ihre Pferdebilder bekannt ist, hängen bei Kunstliebhabern in Australien, Neuseeland, Südafrika und den USA. 34 Gemälde der 1962 geborenen Niederländerin, die in Kevelaer lebt und arbeitet, sind im Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi zu bewundern.

Durch ihre Agentin Jutta Gebel-Seidel, die aus Rheinberg stammt, lernte Valkhoff den Initiator von "Quartier Latin" Aloys Cremers kennen und war von der Idee, ihr Gemälde für einen Tag in Rheinberg auszustellen, sofort angetan. "Kunst sucht sich immer wieder neue Orte", meint die Malerin, die das ländliche Leben am Niederrhein schätzt.

Ihr künstlerisches Talent entdeckte sie im frühesten Kindesalter. "Meine Mutter erzählte mir, dass ich eher zeichnen als einen Löffel benutzen konnte", berichtet Valkhoff, die nie Kunst studiert hat. "Ich hatte immer schon einen anderen Blick auf die Dinge", so die Künstlerin. "Wenn ich ein Pferd male, dann ist das so, als wäre ich selbst in diesem Pferd", erklärt Valkhoff weiter. Dabei könne sie selbst nicht einmal ein Pferd reiten, gesteht sie lachend. Auch andere Tiere wie Kühe, Schafe oder Vögel haben es ihr angetan. Ein weiterer Schwerpunk sind menschliche Akte und Gesichter. "Ich versuche, eine neue Art von realistischer Malerei zu schaffen" so Valkhoff, deren Bildern nichts Altmeisterliches anhaftet. Die Kombination von Farbsymbolik und Emotionen spielt in ihren Arbeiten eine wichtige Rolle. Die Künstlerin liebt die kreative Herausforderung. "Einfach ist langweilig", findet Valkhoff.

In Deutschland möchte sie, künstlerisch wie privat, gerne dauerhaft Fuß fassen. Der Auftritt in der "Pferdestadt" Rheinberg ist für sie ein schöner Auftakt. Sogar Dressurreiterin Isabell Werth, die ja Rheinbergerin ist, hat ihr Kommen zur Vernissage zugesagt.

(krsa)
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