Rheinberg Amazon-Parker machen viel Ärger

Rheinberg · Gut ein Jahr nach Inbetriebnahme ist die Entwicklung des Amazon-Logistikzentrums eine Erfolgsgeschichte. Allemal für den Arbeitsmarkt. Dr. Peter Glück, Leiter der Agentur für Arbeit im Kreis Wesel, betonte im Gespräch mit der RP: "Wir sind mit dem Jahresverlauf hochzufrieden." Zumal Amazon seit Mitte des Jahres weiter einstellt – "Q 4" im Visier. Das vierte Quartal also, dass für Internet-Versender die arbeitsintensivste Zeit ist.

 Amazon-Pendler, die an der Alten Landstraße parken, sollen mit "Knöllchen" zur Raison gebracht werden. Aber auch an den Straßen im Wohngebiet Annaberg stehen reihenweise Pendler-Autos. "Rechtmäßig", sagt die Stadt.

Amazon-Pendler, die an der Alten Landstraße parken, sollen mit "Knöllchen" zur Raison gebracht werden. Aber auch an den Straßen im Wohngebiet Annaberg stehen reihenweise Pendler-Autos. "Rechtmäßig", sagt die Stadt.

Foto: Armin Fischer

Gut ein Jahr nach Inbetriebnahme ist die Entwicklung des Amazon-Logistikzentrums eine Erfolgsgeschichte. Allemal für den Arbeitsmarkt. Dr. Peter Glück, Leiter der Agentur für Arbeit im Kreis Wesel, betonte im Gespräch mit der RP: "Wir sind mit dem Jahresverlauf hochzufrieden." Zumal Amazon seit Mitte des Jahres weiter einstellt — "Q 4" im Visier. Das vierte Quartal also, dass für Internet-Versender die arbeitsintensivste Zeit ist.

Mittlerweile habe Amazon in Rheinberg deutlich über 2000 Mitarbeiter eingestellt, davon rund 1300 aus dem Agenturbezirk Wesel, aber auch aus Duisburg, Oberhausen und in geringeren Zahlen auch aus Krefeld oder Essen. Sie seien in der Regel aus der Arbeitslosigkeit gekommen. Im Bereich der Hartz 4-Leistungsempfänger gebe es in der Statistik einen signifikanten Rückgang, erläuterte Dr. Glück. Außerdem habe es sich gezeigt, dass auch Mitarbeiter mit einem Zeitvertrag, die nach dem Weihnachtsgeschäft wieder bei Amazon ausschieden, von der Zeit in Rheinberg profitierten. Dr. Glück: "Sie fanden leichter eine Anschlussbeschäftigung." Der Impuls auf das Wirtschaftsleben in Rheinberg blieb überschaubar: Im Edeka-Markt Kusenberg, der nahe am Logistikzentrum liegt, versorgen sich Amazon-Mitarbeiter gerne mit Proviant für den Arbeitstag oder nach der Schicht mit Lebensmitteln. Im Stadtkern sieht man sie so gut wie gar nicht. Auch die Zahl von Zuzügen ist nach Einschätzung von Immobilienfachmann Herbert Rech eher gering.

Amazon-Mitarbeiter sind fast alle Pendler — das macht zunehmend Probleme. Besonders beim Schichtwechsel läuft der Firmenparkplatz förmlich über. Zwar hat Amazon die Belegschaft aufgefordert, in Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu kommen; außerdem können sie Parkplätze bei der Messe Niederrhein nutzen. Von dort aus fahren Pendelbusse zum Logistikzentrum. Doch dieses Modell funktioniert bislang nur in der Theorie, klagen die Annaberger. In ihrem Stadtteil stehen reihenweise Autos von "Amazonern". Dauerparker, über die sich Anlieger ebenso ärgern wie Geschäftsleute und Praxisbetriebe, deren Kunden und Besucher kaum noch Stellplätze finden.

Lässt sich das Problem lösen, indem am Annaberg Anwohnerparkplätze ausgewiesen werden? Ordnungsamtsleiter Jonny Strey: "Eine Lösung im Hau-Ruck-Verfahren wird es nicht geben." An Falschparker auf freier Strecke an der Alten Landstraße werden allerdings bereits "Knöllchen" verteilt. Amazoner, die an den Annaberger Straßen parkten, wo es erlaubt ist, handelten allerdings rechtmäßig.

www.rp-online.de/rheinberg

(RP/ac)
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