Rheinberg Amazon interessiert den Handel

Rheinberg · Amazon kommt – was bedeutet das für Rheinberg? Heute: Welche Perspektiven bietet die Ansiedlung des Internet-Handelsriesen Einzelhändlern und Dienstleistern in Rheinberg? Erste Reaktionen: hochwertiger Mittags-Snack und die Idee zu einer Info-Broschüre.

Amazon kommt — was bedeutet das für Rheinberg? Heute: Welche Perspektiven bietet die Ansiedlung des Internet-Handelsriesen Einzelhändlern und Dienstleistern in Rheinberg? Erste Reaktionen: hochwertiger Mittags-Snack und die Idee zu einer Info-Broschüre.

Amazon kommt und bringt bis zu 3000 Arbeitsplätze mit — wenn das nicht die Top-Nachricht des Jahrzehnts für Rheinberg war (RP berichtete ausführlich). Politik, Verwaltung, lokale Wirtschaft — alle sind sich einig: Die Ansiedlung des Internet-Händlers mit Weltformat wird Rheinberg verändern. In einer Serie stellt die Rheinische Post dar, was der Bau des Logistikzentrums für die Stadt bedeutet. Beispielsweise für den Rheinberger Einzelhandel.

Deutlich mehr Kaufkraft

Im Gespräch mit der Rheinischen Post bewiesen Mitglieder der Werbegemeinschaft Augenmaß: Umsatzsprünge im lokalen Handel seien kaum zu erwarten. Aber: "Durch die neuen Arbeitsplätze kommt deutlich mehr Kaufkraft in die Stadt", analysierte Frank Tatzel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Und von mehr Kaufkraft dürften letztlich auch die Händler und Dienstleister am Ort profitieren.

In der nächsten Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft will der Vorstand das Thema "Perspektiven durch Amazon" auf die Tagesordnung setzen. Ein Denkansatz: "Wir überlegen, ob wir für Amazon-Mitarbeiter und Besucher eine Informationsbroschüre über die Läden und Dienstleister in Rheinberg auf die Beine stellen können", schildert Frank Tatzel; denn viele der neuen "Amazoner" kämen schließlich von auswärts und könnten die Geschäfte im Ort gar nicht kennen.

Spaziergang in der Mittagspause

Neben solchen eher Ansätzen gibt es allerdings auch schon ganz konkrete Pläne für die Zeit, wenn der große Internet-Händler in Rheinberg Fuß gefasst hat. Edeka Kusenberg, ebenfalls Mitgliedsgeschäft in der Rheinberger Werbegemeinschaft, will ein Angebot hochwertiger Snacks für die Mittagspause auflegen. Denn der Markt an der Bahnhofstraße liegt nahe genug am künftigen Amazon-Standort, um von Mitarbeitern angesteuert zu werden, die die Mittagszeit zu einem kleinen Spaziergang nutzen möchten und deshalb die Amazon-Kantine nicht nutzen.

Denkbar ist außerdem, dass sich an der Peripherie des Logistikzentrums neue Dienstleister ansiedeln werden. Das könnten Imbissbetriebe aus der Fast-Food-Branche ebenso sein wie Service-Betriebe für Lastzüge oder Personenwagen. Vielleicht auch ein Hotel unterhalb des Vier-Sterne-Segmentes, das im Underberg-"Kräuterturm" geplant ist und das Angebot im "Rheintor" ergänzen würde. Platz ist jedenfalls vorhanden: im Gewerbegebiet direkt neben Amazon. Nach Informationen der Rheinischen Post steht außerdem die Fläche hinter dem Semper idem-Underberg-Haus zum Verkauf.

(RP)
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