Rheinberg Amazon-Bewerber sind irritiert: weniger Stellen?

Rheinberg · Der Bau des Amazon-Logistikcenters in Rheinberg wächst weiterhin in einem atemberaubenden Tempo.

Allerdings gibt es Irritationen, was die Zahl der zu erwartenden Arbeitsplätze in der Niederlassung des Online-Versandhauses angeht. Einige Bewerber, die sich bereits Hoffnungen auf eine Einstellung gemacht hatten, sind vom Job-Center in Wesel angeschrieben und offenbar zunächst einmal vertröstet worden. "Glückwunsch, Sie sind dabei", hatte es noch vor Wochen in einem Schreiben an einen Bewerber geheißen. Ihm war bereits eine zweimonatige Einarbeitungsphase bei Amazon in Bad Hersfeld in Aussicht gestellt worden.

"Jetzt wurde mir wieder abgesagt mit der Begründung, Amazon werde im Herbst nicht wie ursprünglich geplant mit weit über 2000 Mitarbeitern, sondern voraussichtlich mit einer erheblich kleineren Kernmannschaft in Rheinberg starten", so der enttäuschte Bewerber.

Kathrin Schmitz, PR-Managerin bei Amazon, überraschte das. "Bei uns läuft alles nach Plan", sagte sie gestern auf RP-Nachfrage. "Wir haben immer gesagt, dass wir in den nächsten drei Jahren bis zu tausend langfristige Arbeitsplätze und zusätzlich noch Saisonarbeitsplätze schaffen werden. Daran hat sich nichts geändert." Was die Saisonarbeitsplätze angehe, so suche Amazon deutschlandweit allein für das vierte Quartal — das Weihnachtsgeschäft — rund 10 000 Aushilfskräfte. Die Bewerbungen dafür laufen bereits.

Dr. Peter Glück, Leiter der Arbeitsagentur in Wesel, bestätigte, dass es die besagten Schreiben an Bewerber gebe. Er gehe davon aus, dass Amazon mittelfristig 1000 Beschäftigte in Rheinberg erreichen werde. Mehr sei aus quantitativen Gründen nicht zu schaffen. Aus der Vielzahl der geeigneten Bewerbungen seien ca. 2500 "mehr oder weniger geeignete" in die engere Wahl gekommen. 200 davon arbeiteten bereits mit befristeten Arbeitsverträgen (bis 2012) in Bad Hersfeld und Werne. 83 weitere durchlaufen Trainingsmaßnahmen in Werne, davon könnten 70 bis 75 von einer Anstellung ausgehen. Weitere 300 hätten bereits eine Einstellungszusage erhalten.

Einigen Bewerbern, so Dr. Glück, habe man nun mitgeteilt, dass "das Projekt für sie nicht gestorben ist, aber es in diesem Jahr nichts mehr wird mit einem Job".

(RP)
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