Waldkindergarten in Alpen Wurzelzwerge erstmals im sicheren Exil

Alpen · Wegen des heftigen Windes haben Alpens Waldkinder am Dienstag in der Grundschule Schutz gefunden.

 So ähnlich sollen die Bauwagen aussehen, die als Unterkunft für Alpens Waldkinder bestellt sind. Die Lieferung verzögert sich noch ein wenig.

So ähnlich sollen die Bauwagen aussehen, die als Unterkunft für Alpens Waldkinder bestellt sind. Die Lieferung verzögert sich noch ein wenig.

Foto: Rundwagen

Die temperamentvolle Sabine hat auch ansonsten unerschrockene Wurzelzwerge aus ihrem Wald gefegt. Die Waldkinder haben sich aufgrund der Nachwehen des Sturmtiefs am Dienstag in ihr sicheres Exil in der Grundschule Zum Wald zurückgezogen. Das erste Mal seit Anfang November, als der Waldkindergarten an den Start gegangen ist. Am Montag hatte sich das Team an den umliegenden Schulen und Kindergärten orientiert, sagte Leiter Carlo Ridder auf Anfrage der Redaktion: „Da haben wir gar nicht erst aufgemacht.“ Schließlich hätten einige der aktuell 17 Kinder eine recht weite Anfahrt. Die habe man ihnen und ihren Eltern angesichts des Sturms aus Sicherheitsgründen nicht zumuten wollen, so Ridder.

Am Dienstag haben die Wurzelzwerge gerne vom Gastrecht der Grundschule Gebrauch gemacht. „Die Windböen waren noch recht kräftig“, so Ridder. Und da man von einer Windgeschwindigkeit von mehr als 65 Kilometer pro Stunde an nicht mehr in den Wald dürfe, sei man ins vorgesehene Ausweichquartier in der Nähe umgezogen. Hier stand den Knirspen aus dem Wald ein leerstehender Klassenraum zur Verfügung. „Für die Kinder war’s eine spannende Abwechslung“, so Ridder. „Wir haben närrischen Schmuck gebastelt und Schminken für Karneval geübt“, erzählt der Pädagoge. „Die Kinder haben gemalt, und wir haben ihnen Geschichten vorgelesen.“

Klar: Zwischendurch ging’s auch mal raus auf den Schulhof, wenn die größeren Kinder Schreiben und Rechnen geübt haben. In den Pausen sind die Erzieher mit den Lehrern über ihre jeweilige Bildungsarbeit geplaudert. „Es war ein netter Morgen“, so Ridder, „wir haben uns wohlgefühlt.“

Aber heute seien alle Wurzelzwerge froh, dass sie wieder in ihren Wald am Mühlenweg zurückkehren können. Den habe man nach dem Sturm intensiv in Augenschein genommen. Befund: „Bis auf ein paar kleinere Äste ist nichts aus den Baumkronen gefallen“, sagte Ridder. „Es gibt kein Problem.“

Geduld haben müssen die Wurzelzwerge, was die Bauwagen angeht, die künftig bei Bedarf Unterschlupf bieten sollen. Die sollten eigentlich bis zum Monatsende anrollen. Doch unvorhergesehene, lösbare Probleme sorgen für zeitlichen Verzug. Für die Wurzelzwerge kein Ding. „Die Kinder spielen sowieso am liebsten draußen“, so Ridder. „Die Bauwagen kommen. Die Frage ist jetzt nur noch, ob Ostern oder Pfingsten.“

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