Alpen Alpens Denkmal Motte steht vor einem Kahlschlag

Alpen · Die Motte am östlichen Ortsausgang steht vor einem Kahlschlag, um Gefahr für Leib und Leben abzuwenden und um ein Denkmal zu retten. Bei einem Ortstermin mit Fachbehörden wurde zudem festgelegt, dass die Bäume zwar gefällt aber hier nicht mehr aufgeforstet werden.

Der Bauausschuss hat zugestimmt, die Zweckbindung "Wald" im Bebauungsplan zu streichen und die Fläche im Plan künftig als Denkmal auf öffentlicher Grünfläche zu deklarieren.

Hintergrund der Entscheidung: Zahleiche Eschen und Robinien die im Laufe der Jahre auf dem Hügel über den baulichen Resten der Alpener Burg gewachsen sind, sind vom Pilz befallen. Manche Stämme sind hohl, andere gerissen, stark gekrümmt oder faul. Einige Bäume drohen aufgrund des durch die vielen Regenfälle völlig durchweichten Bodens umzufallen. Setzungen des Bodens im Bereich des im II. Weltkrieg gegrabenen Schutzstollens tun ihr Übriges. Um die Sicherheit zu gewährleisten, gebe es keine Alternative als die Axt anzulegen, hieß es von Seiten der Verwaltung.

Doch während der Landesbetrieb Wald und Holz sich dafür ausgesprochen habe, die Bäume vor Ort durch Neuanpflanzungen zu ersetzen, hätten die Denkmalschützer vom Landschaftsverband Rheinland (RVR) ihr Veto eingelegt. Das Bodendenkmal werde durch Baumbestand gefährdet, erläuterte Bürgermeister Thomas Ahls die Sicht des LVR. Einige der Bäume stünden direkt auf den Fundamenten der Alten Burg, ihre Wurzeln, so die Sorge der Denkmalpfleger, könnten die verborgenen Rudimente des historischen Gemäuers zerstören - zumal wenn ein Sturm einen Baum samt Wurzelteller aushebelt.

Die Fundamente, so Ahls, könnten ohne Baumbestand künftig wieder freigelegt werden. Im Rahmen des Stadtumbaus sollen die Motte und die umgebene Zone als Park aufgewertet und hier neben Natur Ortsgeschichte erlebbar werden.

Die gefällten Bäume werden an anderer Stelle im Ort ersetzt. Die Gemeinde habe eine Fläche am Mühlenweg ins Auge gefasst, teilte Volker Schlicht vom Bauamt mit. Diese Absicht müsse aber noch mit dem Kreis Wesel als Unterer Naturschutzbehörde abgestimmt werden, so Schlicht.

Auflage für die Fällung ist es, für an der Motte beheimatete Fledermäuse Unterschlupf zu schaffen.

(bp)
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