Alpen Alpener Streuobstwiesenfest ist etwas für Genießer

Alpen · Karl Hofmann drehte am Rad. Es machte ihm Spaß. Sein Arbeitsgerät war die Saftpresse, in die fleißige Hände pausenlos frische Äpfel schaufelten. 20 Liter Apfelsaft produzierte Hofmann pro Stunde für die vielen Tausend Besucher des dritten Streuobstwiesenfestes. Später lösten ihn syrische Asylbewerber ab, die ebenfalls reinhauten.

So war das Streuobstwiesenfest 2015 in Alpen
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So war das Streuobstwiesenfest 2015 in Alpen

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Mit ausreichend Vitaminen versorgt, ließ es sich bei herrlichem Herbstwetter wunderbar durch den Ratsbongert schlendern. Vorbei an einem alten Lanz Bulldog, mit dem CDU-Europaabgeordneter Karl-Heinz Florenz angereist war, echten und ausgestopften Greifvögeln sowie Ständen regionaler Anbieter ging es zur Hauptbühne. Die befand sich erstmals mitten im Ratsbongert. Grund für den Ortswechsel war der eine Stunde vorm Fest eröffnete Kinderspielplatz "Burg Alpen". Während Eltern das musikalische Rahmenprogramm mit dem Nachwuchs des Akkordeonorchesters Veen, dem Menzelener Gospelchor Confidence und der Blues-Band "Old Love" genossen, durfte sich der Nachwuchs nebenan austoben.

Für kulinarische Hochgenüsse sorgten die Landfrauen mit Suppen, Kuchen oder selbst gemachten Likören. Weil immer wieder nach den Rezepten gefragt wird, veröffentlichen die Damen sie seit Jahren in ihren niederrheinischen Kochbüchern. Ihr neuestes Werk trägt den vielversprechenden Namen "Geheimtipp der Landfrauen". Längst kein Geheimtipp mehr ist die Bärlauchbratwurst vom Biohof Rülfing, die wieder ein Renner war.

Das ganze Jahr über Stammgäste im Ratsbongert sind die Imker. Die Bienenzüchter, die 125-jähriges Bestehen feiern, erklärten anschaulich, wie Nektar zu leckerem Honig wird. Was den betrifft, gibt es ganz unterschiedliche Liebhaber. "Rapshonig läuft nicht vom Brot, der eignet sich für Kinder. Männer bevorzugen Waldhonig", sagt Erich Zimmermann. Klassische Frucht für den Herbst ist der Kürbis. Sören Ingenfeld bot eine bunte Mischung einzelner Sorten an und lieferte passenden Rezepte dazu. Dafür erhält ein Kürbis auch mal einen neuen Namen. "Wir nennen ihn den Mikrowellen-Kürbis, weil man ihm den Fuß abschneidet, mit Käse füllt und in die Mikrowelle stellt, bis der schön zerlaufen ist", so Ingenfeld.

Die Pfadfinder, erstmals dabei, boten echte Lagerfeuerromantik. Das Schönste daran: Stockbrot mit Tomaten-Pesto oder Kräutern, gefüllten Bratäpfeln und dazu eine Tasse Chai-Tee mit Orangenstücken gab es für Kinder kostenlos. "Wir möchten einfach mal was zurückgeben. Vielleicht kommen wir so mit hilfsbereiten Eltern in Kontakt. Wir benötigen dringend Gruppenleiter", sagte Anja Frings.

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