Alpen Alpener entdecken ihre Ley

Alpen · Die Senioren Union hatte den Planungsingenieur der Lineg, Ralf Kempken, in die Gaststätte "Zum Dahlacker" eingeladen, wo sie einen Vortrag über das Flüsschen, das durch Alpen fließt, verfolgten.

 Ralf Kempken von der Lineg (links) bei seinem Vortrag über die Alpsche Ley im Dahlacker mit der Senioren Union.

Ralf Kempken von der Lineg (links) bei seinem Vortrag über die Alpsche Ley im Dahlacker mit der Senioren Union.

Foto: Olaf Ostermann

Die Alpsche Ley ist ein kleiner Fluss, der mitten durch Alpen fließt und doch in der jüngeren Vergangenheit immer weniger Beachtung fand. Das lag daran, dass der kleine Bachlauf in der Ortsmitte viele Jahre unterirdisch verlief. Mit dem Bau der Amaliengalerie und der Öffnung des Flussbettes in der City ist die Alpsche Ley nicht nur für Stadtplaner wieder interessant geworden. "Ihr grünes Band zieht sich durch alle Entwürfe für den Stadtumbau. Sie ist wie die Motte ein aktuelles Thema", erklärt Jakob Nühlen. Der Vorsitzende der Alpener Senioren-Union hat deshalb Ralf Kempken, Planungsingenieur der Lineg, in die Gaststätte "Zum Dahlacker" eingeladen, um den Mitgliedern bei Kaffee und Kuchen Einblicke in die Gewässerrenaturierung und den Hochwasserschutz an der Alpschen Ley zu geben. "Unsere Senioren werden den Verlauf der Alpschen Ley von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein kennenlernen, das ist echte Heimatkunde", sagte Nühlen und wurde gleich darauf vom Lineg-Experten eines Besseren belehrt: "Eine Quelle gibt es nicht. Unsere Bäche fangen einfach irgendwo an, in diesem Fall im Bereich der Tappekath kurz vor der Autobahn."

Auch die Bezeichnung der kleinen Bachläufe sorgt oftmals für Verwirrung. "Am Niederrhein ändern sich ständig die Namen der Gewässer. Die Alpsche Ley zum Beispiel wird ein Stück flussabwärts zum Winnenthaler Kanal, dann zum schwarzen Graben um schließlich bei Birten in den Altrhein zu fließen", so Kempken.

Warum sich das künftig ändern soll, macht der Lineg-Fachmann anhand einer Karte deutlich, auf der die von Hochwasser gefährdeten Gebiete in Alpen markiert sind. Darunter ein Bereich zwischen der Haagstraße und der Fürst-Bentheim-Straße. Um dort die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren, wird der Verlauf der Alpschen Ley geändert und der Fluss künftig in den Rhein abgeleitet. "Wir werden dadurch eine große Entspannung erreichen", verspricht Kempken.

Eine weitere Maßnahme betrifft die von Bergsenkungen betroffene Ortschaft Menzelen-Ost. Am Ortsausgang Richtung Ginderich in Höhe der ehemaligen Boxteler Bahn soll noch in diesem Jahr eine unterirdische Pumpanlage entstehen, die Wasser aus dem Freizeitsee absaugt und über ein Rohrsystem in den Altrhein bei Birten weiterleitet. "Die Kosten dafür werden zu 100 Prozent vom Bergbaubetreiber übernommen. Belästigungen während der Bauphase lassen sich allerdings nicht vermeiden", erläutert Kempken.

Weitere Pumpanlagen entstehen am Drüpter Weg und in Borth-Wallach. Insgesamt werden 58 zusätzliche Grund- und Abwasserpumpen in den kommenden Jahren das Netz der bislang 207 Anlagen im Lineg-Gebiet erweitern.

Ein Ende ist nicht in Sicht, fürchtet Ralf Kempken: "Die Bodensenkungen durch den Bergbau haben bislang etwa 70 bis 80 Prozent erreicht. Das heißt leider, dass sich das Gelände künftig noch um bis zu weitere 30 Prozent senken wird."

(erko)
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