Alpen Wichtige Weichenstellungen noch besser erklären

Alpen · Ladenschließungen in Alpen sorgen bei Kaufleuten und Bürgern für Unsicherheit. Dabei sind Politik und Rat schon unterwegs gegenzusteuern. Aber gerade das wirft noch viele Fragen auf.

Der Einzelhandel steckt in der Krise. Konzern-Ketten und das Internet machen’s inhabergeführten, oft seit vielen Jahren ansässigen Geschäften schwer. Leerstände sind ein Indiz dafür, dass das Leben aus den Ortskernen weicht. Diese trübe Beschreibung trifft auf viele Innenstädte zu. Um zu überleben, sind neue Wege gefragt. Der Einzelhändler muss dem Kunden plausibel machen, warum es sich lohnt, bei ihm zu kaufen. Und der Rahmen muss stimmen, damit es ein Mehrwert ist, in die Läden zu bummeln statt auf dem Sofa per Smartphone zu shoppen.

Wie man seinen Ortskern neu belebt, beschäftigt gerade im beschaulichen Alpen Kaufleute, Politik und Verwaltung. Und auch zahlreiche Kunden, die durch das Schließen vertrauter Geschäfte um ihre Lebensqualität fürchten. Klar. Es gibt keine Patentrezepte, wie man neues Leben in die gute Stube holt. Das wird man nur gemeinsam schaffen, wenn alle Akteure in dieselbe Richtung marschieren. Diese Notwendigkeit, auch die Bereitschaft dazu, ist im Rat deutlich geworden. Noch eins aber hat sich neben dem Defizit Kaufkraftabfluss gezeigt: ein Mangel an Kommunikation. Die vielen Fragen, die die Bürgerrunde zu Beginn der Sitzung aufgeworfen hat, zeigen, dass vielen nicht klar ist, wie’s voran gehen soll. Dabei hat das politische Alpen längst Kurs genommen, seine schwächelnde Mitte aufzupeppen. Nur verankert sind die Pläne noch lange nicht in den Köpfen draußen. Da hat sich Verunsicherung eingenistet. Das ist nicht gut so. Da hilft nur, intensiver miteinander ins Gespräch zu kommen.

Bürgermeister Thomas Ahls hat sich wacker geschlagen, dem kritischen Forum sachlich zu begegnen. Er hat argumentiert, dass der Stadtumbau mit dem Kernstück „Wohnzimmer“ Alpen behaglich machen soll. Die „Möbel“ würden von vielen als schön bewertet. Wichtig ist, dass der Einstieg gegenüber dem Rathaus überzeugt, damit das lange, bisweilen strittig diskutierte Projekt Fahrt aufnimmt. Dann wird auch der Handel neuerliche Zumutungen leichter ertragen. Wenn’s wohnlich wird, kommen mehr Kunden.

Dass auf dem Willy-Brandt-Platz ein neuer Magnet entstehen soll, klingt gut. Wirft aber Fragen auf. Denen angemessen zu begegnen, ist das Gebot. Abendfüllende Bürgerversammlungen sind vielleicht das geeignetere Forum als eine halbe Stunde vor der Sitzung, um den Boden zu bereiten, auf dem Akzeptanz gedeiht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort