Landesamt prüft Video soll Wolf auf einer Wiese in Alpen zeigen

Alpen/Issum · Nachdem ein Wolf in Issum gesehen worden sein soll, soll er in Alpen sogar gefilmt worden sein. Das zuständige Landesamt überprüft die Aufnahme. Bisher gab es noch keine Hinweise, dass sich ein Wolf hier niedergelassen hat.

 Ein Wolf in einem Gehege: Möglicherweise wurde eines der Raubtiere in Alpen gesehen. 
  Symbolfoto: dpa

Ein Wolf in einem Gehege: Möglicherweise wurde eines der Raubtiere in Alpen gesehen. Symbolfoto: dpa

Foto: dpa/Bernd Thissen

Vor einer Woche hatte ein Issumer eine Wolfssichtung gemeldet. Das Tier war am frühen Morgen vor ihm auf der Straße in der Nähe des Sees am Schankweiler gelaufen. Eine Woche später ist jetzt ein Video aufgetaucht. Diesmal geht es um einen Wolf in Alpen. „Das zeigt mir, dass ich mir das doch nicht eingebildet habe“, sagt der Issumer.

Das Video soll am Sonntag aufgenommen worden sein. Es zeigt den mutmaßlichen Wolf, der über eine Wiese, vermutlich in der Nähe der Leucht, läuft. „Irre“, kommentiert jemand das Schauspiel. Der Issumer hat sich das Video mehrmals angesehen. „Es könnte tatsächlich gut sein, dass der Film das gleiche Tier zeigt, das ich in Issum gesehen habe. Vom Farbbild her passt das“, sagt er.

Im Unterschied zur Wolfssichtung in Issum ist der Fall in Alpen jetzt auch offiziell bekannt. Beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) ist eine entsprechende Meldung eingegangen. Auch das Video wurde der Behörde zur Verfügung gestellt. „Wir werden dem Fall jetzt in Ruhe nachgehen“, erläutert Wilhelm Deitermann, Sprecher des Lanuv. Ein Wolfsberater werde sich jetzt vor Ort mit dem Mann treffen, der die Meldung eingereicht hat. Dann werde geschaut, ob die Örtlichkeiten zu dem Video passen. Wichtig ist auch zu prüfen, ob es sich tatsächlich um ein neues Video handelt.

Zudem werden Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) sowie Fachleute des Lupus-Institutes den Film prüfen. Sie können erkennen, ob es sich bei dem Tier dort tatsächlich um einen Wolf handelt. Vor einiger Zeit war das Video eines Wolfs in Goch aufgetaucht. Auch damals hatten die Experten das Material ausführlich gesichtet und anschließend bestätigt: Es ist ein Wolf. „Für Laien ist es nicht einfach, einen Hund von einem Wolf zu unterscheiden“, sagt Deitermann.

Ob es sich bei dem Tier in Alpen und Issum um dasselbe wie in Goch handelt, ist derzeit reine Spekulation. Das Lanuv weist derweil Gerüchte zurück, dass im Raum Rheinberg schon öfter Wölfe gesichtet worden seien. „Es gibt noch keine Hinweise, dass sich ein Wolf am linken Niederrhein niedergelassen hat.“ Für die Feststellung, dass sich ein Tier angesiedelt hat, seien innerhalb von sechs Monaten mehrere individualisierte Nachweise nötig. Das bedeutet im Klartext DNA-Material. Das gibt es zumeist, wenn Wölfe Schafe gerissen haben.

Interessant wird der neue Vorfall auch durch den Umstand, dass im Raum Issum, Sonsbeck und Alpen ein Känguru aufgetaucht war. Mitarbeiter des Ordnungsamtes Issum hatten mehrfach vergeblich versucht, es einzufangen. Eine Zeitlang war es immer wieder am Strohweg gesichtet worden. Hier ist das Tier aber schon länger nicht mehr aufgetaucht. Vermutet wird, dass es sich jetzt im Bereich Bönninghardt aufhält (siehe nebenstehenden Bericht). Beim Ordnungsamt Alpen hat sich jemand gemeldet, der das Tier da gesehen hat, heißt es. „Ob der Wolf für das Känguru gefährlich ist, kann ich nicht beurteilen“, sagt Andrea Simon, die das Beuteltier mehrfach bei sich vorm Haus beobachtet hatte.

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