Kommentar zu Veener Dorfgesprächen Beste Werbung für das Leben auf dem Dorf

Meinung | Alpen · Gut, dass die Veener die Dorfgespräche erfunden haben. Nachhilfe in Sachen Landleben brauchen sie zwar nicht, aber die Ideen haben Vorbildcharakter.

 Gesprächspartner aus Kirche, Stadtverwaltung, Tourismus-Branche und den Sozialen Medien tauschten sich über Ideen für die Zukunft des Landlebens aus.

Gesprächspartner aus Kirche, Stadtverwaltung, Tourismus-Branche und den Sozialen Medien tauschten sich über Ideen für die Zukunft des Landlebens aus.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Dass ausgerechnet die Veener auf die Idee gekommen sind, die Zukunft des Lebens auf dem Dorf auszuleuchten und zum Mittelpunkt einer groß angelegten Veranstaltung zu machen, ist so widersinnig wie nachvollziehbar. Widersinnig, weil: Wenn ein Dorf am Niederrhein keine Nachhilfe in Sachen Dorfleben nötig hat, dann die Nord-Alpener. Dort funktioniert vieles, was den Menschen anderswo Kopfzerbrechen bereitet, wie von selbst. Nachvollziehbar, weil: Man hätte ahnen können, dass die Veener das Thema besetzen. Sind sie doch anderen oft einen Schritt voraus, was Wertschätzung, Identität, Ehrenamt und Transparenz im Zusammenleben zwischen Kirchturm und Dorfkneipe angeht. Nun dürfen sich die Veener auf die Schultern klopfen. Was sie am Donnerstagabend auf die Beine gestellt haben, war allererste Sahne. Mit dem Spargelhof Schippers hatten die Organisatoren einen passenden Veranstaltungsort gewählt. Bei Getränken und Häppchen konnten die fast 250 Gäste zunächst locker miteinander ins Gespräch kommen, bevor es dann zum Programmteil im Saal überging. Auch da war an alles gedacht. Mit den Gästen aus Kalletal, Bürgermeister Mario Hecker und Blogger Tim Hartmann, stellten zwei Dorf-Profis eindrucksvoll ihre Vorstellung vom Leben im Kleinen vor. Die anschließende Talk-Runde, ganz souverän von Sascha van Beek moderiert, ließ weitere Stimmen zu: die von Parookaville-Macher Bernd Dicks, von Campingpark-Kerstgenshof-Chefin Birgit Ingenlath und von Regonalbischof Rolf Lohmann. Jeder skizzierte das Dorfleben auf seine Weise. Bessere Werbung für die kleinen Orte hätte man gar nicht machen können. Am Ende verließ man den Spargelhof als überzeugter Dorfmensch und nahm Anregungen für das eigene Umfeld mit nach Hause.

Gut, dass es die Veener Dorfgespräche gibt und dass sie fortgesetzt werden. In Erinnerung an einen Werbespot für Kräuterbonbons aus der Schweiz könnte man sagen: Wer hat’s erfunden? Die Alpener! Wer genau? Die Veener!

Schönes Wochenende!

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