1. Niederrheinisches Symposium für dörfliches Leben Rettet das Dorf

Niederrhein · Am Donnerstag, 15. November, steigt das 1. Niederrheinische Symposium für dörfliches Leben – präsentiert von Volksbank Niederrhein und RP – auf dem Spargelhof Schippers. Eingeladen ist jeder, der etwas auf dem Dorf bewegen möchte.

 Blick auf Veen: Das Dorf im Norden von Alpen ist unter anderem Thema bei den ersten Dorfgesprächen am 15. November auf dem Sprgelhof Schippers.

Blick auf Veen: Das Dorf im Norden von Alpen ist unter anderem Thema bei den ersten Dorfgesprächen am 15. November auf dem Sprgelhof Schippers.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Als Kind vom Dorf fährt man zuerst Trecker und dann Auto. Als Kind vom Dorf feiert man die besten Partys in Scheunen und man wartet eine Stunde und länger auf den Bus. Das alles sind Dinge, die man lebt und liebt, wenn man vom Dorf kommt. Dort kennt jeder jeden, dort wird gegrüßt. Und wenn nicht, dann wird darüber gesprochen.

Auch Michael van Beek ist ein Kind vom Dorf. Mit seiner Frau lebt er in Veen. Seit drei Jahren ist der Facharzt für Chirurgie Ortsvorsteher im Alpener Norden. Und nicht nur das: Er ist CDU-Ratsherr, Vize-Vorsitzender im Sportverein Borussia und zusammen mit Cornelia „Knutschi“ Gietmann Leiter des Veener Ferienlagers. Van Beek schätzt den dörflichen Zusammenhalt. Das ist seine Heimat, sein Stück Lebensqualität, dort fühlt er sich geborgen.

 Doch er macht sich Sorgen. „Wenn man mal zurückblickt und schaut, was es als Kind hier noch alles gab und was heute davon übrig geblieben ist. Die Bank, die Post, die Schule, die Geschäfte. Der Strukturwandel ist unübersehbar“, sagt van Beek. Er blickt ins Land, atmet tief durch, fragt laut nach der Zukunft. Für sein Dorf, für andere Dörfer, für das Leben auf dem Land im Allgemeinen und Besonderen.

„Veener Dorfgespräche“ heißt seine erste vorsichtige Antwort darauf, die er zusammen mit Sascha van Beek und Irmgard Höpfner, ebenfalls CDU-Ratsmitglieder und leidenschaftliche Veener, in den vergangenen Wochen und Monaten konkretisiert hat. Dabei handelt es sich um das 1. Niederrheinische Symposium für dörfliches Leben. Es findet statt am Donnerstag, 15. November, von 18 Uhr an auf dem Spargelhof Schippers und wird präsentiert von der Volksbank Niederrhein und der Rheinischen Post.

 Die Idee ist van Beek nach einer Buchlektüre gekommen: „Ich habe ,Rettet das Dorf’ von Gerhard Henkel gelesen. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Landleben.“ Das Buch liefert Denkanstöße. So zeigt Henkel Strategien und Beispiele für Verbesserungen auf.

Einige davon wird er am 15. November in Veen präsentieren. Denn van Beek ist es gelungen, den Human-Geographen für den Abend auf dem Spargelhof zu gewinnen: „Er hält den Impulsvortrag. Danach soll es eine lebendige Diskussion unter den Teilnehmern geben. Ziel der Veranstaltung ist es, ein ortsübergreifendes Netzwerk aufzubauen. Für Probleme, mit denen alle Dörfer zu kämpfen haben.“ Dazu eingeladen sind Menschen, die vom Dorf kommen, die übers Dorf reden oder etwas auf dem Dorf bewegen möchten.

 „Wir haben alle Ortsvorsteher der Kreise Kleve und Wesel sowie alle Stadtteilpaten und Vorsitzenden der Bezirksausschüsse angeschrieben und um Anmeldung gebeten. Wir schließen niemanden aus, jeder der sich für das Leben auf dem Dorf interessiert, ist eingeladen“, sagt Sascha van Beek. 300 Sitzplätze bietet die Festscheune von Schippers.

Info: Anmeldung unter www.dorfgespraeche.org oder 02802 809036.

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