Alpen Spielfrau siegt beim Geburtstagsrennen

Alpen · Das Tambourcorps Menzelen-Ost hatte zum 90-Jährigen am Adlersaal ein klasse Programm zusammengestellt. Befreundete Gastvereine zogen im Sternmarsch durchs Dorf.

 Vor dem Sternmarsch nahm das Tambourcorps Menzelen-Ost Aufstellung am Adersaal.

Vor dem Sternmarsch nahm das Tambourcorps Menzelen-Ost Aufstellung am Adersaal.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

So macht eine Geburtstagsfeier mal so richtig richtig Spaß. Zum 90. Geburtstag des Tambourcorps Menzelen-Ost passte nicht nur das sommerliche Wetter. Das gesamte Programm rund um den Adlersaal von Gastwirt Uli Evers kam bei Besuchern und Akteuren bestens an.

Eingestimmt durch den klingenden Sternmarsch der befreundeten Vereine durch den Ort konnte das muntere Treiben mit verschiedenen Programmpunkten beginnen. Das Kuchenbuffet im Adlersaal wurde zur gut frequentierten Anlaufstelle. Der Biergarten bot den gemütlichen Rahmen wie auch die Gelegenheit, mit dem Tischnachbarn einen Plausch zu halten. Die Gastvereine sorgten für musikalische Geschenke und steuerten aus ihrem Repertoire zur Unterhaltung der Besucher ganz unterschiedliche Stücke bei.

In bekannt launiger Manier moderierte der Bönninghardter Herbert Oymann die Programmpunkte, holte die verschiedenen Vereinsvertreter vors Mikro. Dann galt es, beim Juxturnier den schnellsten Spielmann auf dem Segway-Parcours zu ermitteln. Wendig und geschickt sicherte sich Spielfrau Isabelle Hußmann vom Tambourcorps Wardt den Titel. „Als schnellsten Teilnehmer haben wir Daniel Meier ermittelt“, sagte Christian Wedekind vom Vorstand zum Ausgang der offenen Klasse. Als gute Idee erwies sich die kleine Ausstellung zur Vereinsgeschichte, die 1928 ihren Lauf nahm.

Der Verein für Geschichte und Brauchtum Menzelen hatte die einzelnen Ausstellungsstücke zusammengetragen und erinnerte zugleich an die dörfliche Entwicklung. Die originale, mit Maschine geschriebene Vereinssatzung definiert den Vereinszweck, nämlich die „Ertüchtigung, Erziehung und die Liebe zum Vaterland in geeigneter Weise durch das Spielmannswesen zu hegen und pflegen“. Der Vereinsgruß lautet kurz und knackig: „Gut Spiel“.

Die Reise geht durch neun Jahrzehnte. 1948 gelingt der Neubeginn mit neuen Instrumenten. Kostenpunkt für die Trommel mit 45 Zentimeter Durchmesser 12,67 Mark. Die mit 75 Zentimeter Durchmesser kosteten 35,50 Mark. „Viel Geld für die damalige Zeit“, lautete der Kommentar von Besuchern. Alte Fotos belegen das gute und gesellige Miteinander beim Trommlercorps. Der gute Geist hat sich bis heute erhalten, wie auch auf der Geburtstagsfeier zu erleben war.

Gemeinsam wurden für das Fest die Spielgeräte für die Kleinen aufgebaut und alles vorbereitet. „Mein Dank gilt daher allen, die geholfen und das Kuchenbüfett bestückt haben wie auch der DRK-Mannschaft“, so Wedekind über die runde, sehr gelungene Feier. In zehn Jahren macht das Trommlercorps, dem aktuell 24 aktive Musizierende angehören, das Jahrhundert voll. „Ich wünsche uns, dass wir als Verein dann auch wieder gemeinsam feiern können und wir genügend Nachwuchs haben“, so Wedekind, der auf eine gute Jugendarbeit setzt.

„Uns ist es dabei ein Anliegen, Ehemalige zu reaktivieren, die früher bei uns gespielt haben. Oftmals sorgen Ausbildung und Beruf für eine erste räumliche Veränderung. Danach kehren viele Musiker zurück“, so Wedekind. Nur keine Hemmungen, lautet demnach das Motto, wenn es mittwochs um 19.30 Uhr zum Proben in die Wilhelm-Koppers-Grundschule geht. Das soll ausdrücklich als Einladung verstanden werden.

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