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Alpen Reifencenter soll Spielhalle werden

Alpen · Weil sich das Reifengeschäft an der Drüpter Straße nicht mehr gerechnet hat, hat Hans-Josef Steffens den Standort geschlossen. Nun will er das Grundstück an einen Spielhallenbetreiber verpachten. Der Rat muss aber den Weg frei machen.

 Die Regale sind fast leer geräumt: Hans-Josef Steffens (r.) mit Geschäftspartner und Werkstattmeister Jürgen Buschfeld

Die Regale sind fast leer geräumt: Hans-Josef Steffens (r.) mit Geschäftspartner und Werkstattmeister Jürgen Buschfeld

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Alles hängt mit allem zusammen. Als vor gut einem Jahr unmittelbar an der Bundesstraße 58 am West-Tor des Ortes Alpen die Jet-Tankstelle ihre Zapfsäulen freigeschaltet hatte, gingen die Geschäfte ein paar hundert Meter weiter östlich an der Bundesstraße 58 spürbar zurück. Das ist wenig überraschend und bleibt nun nicht folgenlos. Wenige Tage vor dem Jahreswechsel hat nun Kaufmann Hans-Josef Steffens an der Drüpter Straße sein Reifencenter abgeschlossen. Seine ursprüngliche Absicht, seine Tankstelle von der Weseler Straße 200 Meter an die Ecke Drüpter Straße/B 58 zu verlagern, hatte er vorher schon begraben.

Nun schmiedet er neue Pläne. Um die umzusetzen, braucht er aber Unterstützung aus dem Rathaus. Wenn der Ausschuss für Bau und Planung den politischen Betrieb im neuen Jahr am Donnerstag, 17. Januar, 17 Uhr, wieder aufnimmt, steht Steffens’ Antrag auf der Tagesordnung, das Reifencenter durch eine Spielhalle zu ersetzen und einen Gastronomiebetrieb anzugliedern.

Damit das genehmigt werden kann, muss aber der Bebauungsplan geändert werden. Die letzte Änderung liegt ein paar Jahre zurück und ging ebenfalls von Steffens aus. Er wollte hier den Weg zum Bau einer Tankstelle frei machen. Der Rat erfüllte den Wunsch. Aber: Vergnügungsstätten sind danach ausdrücklich unzulässig. Dieser Ausschluss steht nun den geänderten Zielen des Unternehmers an der Stelle diametral entgegen.

Das Geschäft mit den Reifen, so erläuterte Hans-Josef Steffens, der seine Tankstelle samt Kfz-Werkstatt zusammen mit Jürgen Buschfeld weiter betreibt, habe sich zuletzt einfach nicht mehr gerechnet. Weil auch die Zahlen an den Zapfsäulen der freien Tankstelle rückläufig waren, „können wir uns den verlustreichen zweiten Standort nicht mehr leisten.“ Und da eine Tankstelle hier zumindest aus Richtung Westen „im Schatten“ läge, sei eine Investition in Millionenhöhe „viel zu riskant“. Da das Interesse aus der Branche am Reifenlager äußerst gering und ortskernrelevanter Einzelhandel hier ausgeschlossen sei, es gleichzeitig Betreiber von Spielhallen kaum abwarten könnten, hier zum Zuge zu kommen, habe er umgedacht, so der Mann aus Menzelen. Er möchte den Standort nun entsprechend verpachten.

Die Verwaltung hält eine erneute Änderung des B-Plans, wie Steffens es beantragt hat, zwar grundsätzlich für vertretbar. Städtebaulich spreche nichts dagegen, heißt es in der Beratungsvorlage. Ein Schallgutachten liege inzwischen vor und bescheinige die Standortverträglichkeit einer Spielhalle. Allerdings sieht Volker Schlicht, Planer im Rathaus, auch keinen Missstand, den es dringend zu beheben gäbe. Er überlässt es daher der Politik zu entscheiden, wer hier gegenüber dem großen Lemken-Parkplatz womit künftig sein Glück finden soll.

Tankstelle und Werkstatt an der Weseler Straße will der 72-jährige Geschäftsmann, der vor 51 Jahren als Ein-Mann-Betrieb gestartet ist, trotz aktueller Probleme nicht aufgeben. Er möchte den Betrieb „möglicherweise mit einem Partner neu aufstellen und zukunftsfest ausrichten.“ Steffens ist zuversichtlich: Er sei in viel versprechenden Gesprächen. Noch sei nichts spruchreif. Ende des Jahres wolle er klar sehen. Bis dahin dürfte sich zeigen, ob die Spielhallenidee Gewinn abwirft.

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