Rote Karte für Glücksspiel Politik erteilt Spielhallenplänen in Alpen eine deutliche Abfuhr

Alpen · Nichts geht: Die Spielhalle am Standort des stillgelegten Reifencenters kommt nicht. Die Politik spielt nicht mit.

 Hans-Josef Steffens (rechts) und Werkstattmeister Jürgen Buschfeld haben die Reifenregale schon ausgeräumt. Was kommt ist offen.

Hans-Josef Steffens (rechts) und Werkstattmeister Jürgen Buschfeld haben die Reifenregale schon ausgeräumt. Was kommt ist offen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das stillgelegte Reifencenter an der Drüpter Straße/B 58 wird vorerst ein Leerstand bleiben. Die Pläne von Kaufmann Hans-Josef Steffens an der Stelle eine Spielhalle mit angeschlossener Gastronomie anzusiedeln, lassen sich nicht realisieren. Der Ausschuss für Bau- und Planung hat am Donnerstag mit Mehrheit entschieden, den Bebauungsplan nicht zu ändern. Der schließt Vergnügungsstätten ausdrücklich aus.

Steffens hatte, wie ausführlich berichtet, beantragt, die Klausel zu streichen, die einst auf seine Initiative in den kommunale Planung aufgenommen worden war, als er die Absicht verfolgte, hier mal eine Tankstelle zu errichten. Diesen unternehmerischen Plan hat er begraben und umgedacht. Das Reifengeschäft lief schlecht, „seriöse Spielhallenbetreiber“ zeigten Interesse, sich hier anzusiedeln.

Die Verwaltung hatte sich raus gehalten und allein der Politik die Entscheidung überlassen. Falsche Stelle fand die CDU. An der Einfahrt zum Dorf sei ein Tempel für Glücksspiele keine Einladung, gebe keine gute Visitenkarte ab. Außerdem würde der Wohnwert der angrenzenden Wohnsiedlung am Drüpter Weg durch eine solche Nachbarschaft sinken, argumentierte CDU-Sprecher Markus Kellings.

Er folgte damit den Sorgen, die Anwohner im Vorfeld der Sitzung vorgetragen hatten. Kellings grenzte sich aber ausdrücklich von „moralischen“ Vorbehalten ab, das hier der Kriminalität Tür und Tor geöffnet werde, wie ein Bürger wortreich ausgemalt hatte. Auch die Grünen waren dagegen, dem Antrag des Geschäftsmannes zu folgen. „Ein Casino an dieser ambitionierten Stelle“ sei mit den Grünen nicht zu machen, unterstrich ihr Sprecher Peter Nienhaus.

Die SPD fand, dass ein Leerstand auch nicht gerade schmuckvoll sei. Durch den Spielbetrieb würden eine Existenz, Jobs und Steuereinnahmen gesichert. Auch die FDP stimmt für Zulassung einer Spielhalle. Vergnügungsstätten seien hier mal zulässig gewesen. So sei’s möglich, das Rad planerisch wieder zurückzudrehen. Doch das sozialliberale Doppel war deutlich in der Minderzahl.

Somit bleibt’s de facto dabei: Vergnügungsstätten müssen hier draußen bleiben.

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