Neues Feuerwehrgerätehaus Alpen eingeweiht Bauliche Anerkennung des Ehrenamts
Alpen · Am Samstag wurde Alpens neues Feuerwehrgerätehaus von Politik und Kirchenvertretern eingeweiht. Bürgermeister Ahls lobte das Gebäude als zeitgemäß und freute sich über die Fertigstellung. Am Sonntag lockte ein Tag der offenen Tür zur Besichtigung.
Es war der spektakuläre Höhepunkt der Einweihungsfeier. Ein Feuerwehrkollege der Höhenrettungsstaffel Düsseldorf seilte sich von einem Kran aus luftiger Höhe kopfüber herab, entlang des 15 Meter hohen Übungsturms. Dort reichte er seinem Alpener Kollegen Marcel Neilson den Schlüssel für die Einweihung weiter. Mit einer Seilwinde ging es für ihn unter dem Beifall der 300 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Feuerwehr herunter zur Krefelder Projekt-Architektin Bettina Kempen und Alpens Bürgermeister Thomas Ahls, die ihn entgegennahmen.
Zuvor hatte Ahls von einem „perfekten Einstieg“ mit dem Umzug vom alten zum neuen Feuerwehrgerätehaus an der van-Dornik-Straße am Vorabend gesprochen „Ein Umzug wie zu Pfingsten, nur mit Blaulichtgewitter.“ Er machte deutlich, dass „ich mich über wenige Ereignisse in Alpen so sehr gefreut habe wie die Inbetriebnahme dieses Gebäudes.“ Er lobte die „zeitgemäße“ Einrichtung mit Übungsturm, Atemschutzwerkstatt und dem eigenen Trakt für die Jugendfeuerwehr „Das ist die Zukunft unserer Wehr.“
Und er fühlte sich „fast verpflichtet“, sich für die Abwesenheit einer Fraktion im Rat zu entschuldigen, die aus Protest „schon Grundsteinlegung und Richtfest boykottiert“ hatte, meinte er mit Blick auf die FDP. Der Bürgermeister räumte gleichzeitig ein, dass man den Finanzrahmen von fünf Millionen Euro nicht wird halten können. „Wir werden bei über sechs Millionen Euro landen.“ Zahlen dürften angesichts des ehrenamtlichen Engagements und des von vielen vielleicht gar nicht wahrgenommenen Mehrweits aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. 70 Prozent der Mitglieder kämen aus der eigenen Jugendarbeit, damit liege man in Alpen deutlich über dem Schnitt anderer Kommunen. Mit Blick auf die Feuerwehrstandorte Veen und Menzelen machte er klar, dass es keinen Anlass gebe, „einen Standort, welchen auch immer, weg zu rationalisieren“.
Der Landrat des Kreises, Ansgar Müller, sprach von einem „Kraftakt“, der hier geleistet worden sei und einer „richtigen Landmarke“ für die Region. „Ich wünsche Ihnen, dass das neue Feuerwehrgerätehaus dazu beiträgt, dass Sie den Aufgaben in motivierter Art und Weise gerecht werden.“ Wehrleiter Michael Hartjes zeigte sich „stolz“ darüber, „was passiert ist“, dankte allen Beteiligten für ihre Mitarbeit, der Politik für ihre Wertschätzung. „Über die Grenzen Alpens hinaus sucht man so ein Gebäude.“ Architektin Bettina Kempen sagte, dass ihr Ziel gewesen sei, „Ehrenamt sichtbar zu machen und eine Wertschätzung in gebauter Wirklichkeit zu schaffen.“ Die beiden Kirchenvertreter Dietmar Heshe und Hartmut Becks segneten dann das Gebäude – und formulierten den Wunsch, dass der Spruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ seinen Platz in dem Gebäude finden soll.
