Glasfaserausbau in Alpen Jede Milchkanne ans schnelle Netz

Alpen will nächstes Jahr sein Glasfasernetz im ländlichen Außenbereich ausbauen.

 Der ländliche Raum soll im Digitalzeitalter nicht abgehängt werden. Alpen packt’s an.

Der ländliche Raum soll im Digitalzeitalter nicht abgehängt werden. Alpen packt’s an.

Foto: dpa/Jan Woitas

Die Gemeinde Alpen steht unmittelbar davor, den Auftrag zu erteilen, um das schnelle Internet bis „an jede Milchkanne“ zu bringen, wie es im Digitalpakt der Bundesregierung vorgezeichnet ist. Fünf Millionen Euro hat Berlin, und zum Teil Düsseldorf, dem kleinen Ort am Niederrhein dafür zugebilligt. Zehn Prozent davon, also eine halbe Million Euro, muss die Gemeinde aus der eigenen Tasche dazu besteuern, um auch die ländlichen Außenbereiche, in die sich aus wirtschaftlichen Gründen kein privater, an Gewinn orientierter Netzbetreiber hin begibt, an die Datenautobahn anzuschließen.

Insgesamt sollen die Fördergebiete, die derzeit mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde (MB/s) versorgt werden, mit Breitband ausgestattet werden. Ironie der Förderbedingungen zur Beseitigung der „weißen Flecken“ auf der Digitalkarte: Die Gebiete in Alpen-Ort, die wegen mangelnder Nachfrage nicht von der Deutschen Glasfaser mit Glasfaseranschlüssen versorgt worden sind, werden im weltweiten Netz weiter bei Bummelzugtempo stehenbleiben, das nach den Förderkriterien noch zu schnell ist.

Die Vergabe des Jobs stehe unmittelbar bevor, sagte Bürgermeister Ahls im Gespräch mit der Redaktion. Drei Unternehmen hätten Angebote abgegeben. Es gebe zwar einen Sieger, aber es müsse noch die gesetzliche Eingabefrist abgewartet werden, ehe der Vertrag unterzeichnet werden könne. Parallel läuft auch noch die Besetzung der Stelle für den Koordinator, der die Schaffung einer zeitgemäßen digitalen Infrastruktur in den Außenbereichen im Rathaus fachlich begleiten soll.

Das Interesse an der Stelle sei nicht sonderlich stark ausgeprägt. Da der Arbeitsmarkt ohnehin leergefegt sei, wirke sich die Befristung bis Ende Juli 2021 als Motivationsbremse auf potenzielle Bewerber aus. Aber man gehe davon aus, dass man eine geeignete Kraft finden werde. Man sei mit dem Projekt „schon jetzt hinten dran“. Aber die Zuversicht sei da, im nächsten Jahr durchstarten zu können mit dem Netzausbau. Bis dahin soll auch die Detailplanung stehen.

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