140 Meter Silofolie Coole Idee – Landjugend baut Riesen-Wasserrutsche am Hang in Veen

Alpen-Veen · Die Landjugend Veen hat auf einem Acker in Hanglage an einem Ausläufer der Sonsbecker Schweiz eine 140 Meter lange Wasserrutsche gebaut. Das Ganze wurde zu einer Mordsgaudi an einem heißen Sonntag.

 Cooler Spaß: Rund 50 Leute tummelten sich und stürzten immer wieder auf der Wasserbahn den Hügel hinab. 

Cooler Spaß: Rund 50 Leute tummelten sich und stürzten immer wieder auf der Wasserbahn den Hügel hinab. 

Foto: KLJB

Junglandwirt Lukas Hegmann sitzt in diesen hochsommerlichen Tagen pausenlos auf dem Trecker und versucht auf den Feldern das auszugleichen, was der Himmel über dem Niederrhein seit Wochen schuldig bleibt. Er wässert, was das Zeug hält, damit die Pflänzchen nicht unter der Glut der Sonne einknicken. Und wenn der einfallsreiche Vorsitzende der Veener Landjugend doch mal einen Moment Luft hat, dann kommt er meist wieder auf eine verrückte Idee. Die jüngste hatte etwas mit Hitze und Wasser zu tun, und sie hat für einen Mordsspaß gesorgt. Lukas und seine Landjugendfreunde haben auf einer abgegrasten Weide an der Xantener Straße in der Sonsbecker Schweiz die größte Wasserrutsche am Niederrhein ausgerollt. Einen Sonntag lang sind die Veener Landjugendjungs und -mädels den Hang hinunter gefegt. Eine echt coole Angelegenheit an so heißen Sommertagen.

Lukas Hegmann hatte im Internet gesurft und war dabei auf ein spektakuläres Filmchen gestoßen, das ihn nicht mehr los gelassen hat. Da hatte sich jemand mit einem Seil am Haken eines Baggers über eine Folie ziehen lassen, die mit Wasser rutschig gemacht worden war. „Das können wir auch“, sei’s ihm so durch den Kopf geschossen. Und er hat den Freunden davon erzählt. Die waren sofort Feuer und Flamme. „Das können wir sogar noch besser“, sagt Lukas Spettmann vom Landjugend-Vorstand.

Schon war die Idee von der riesigen Wasserrutsche geboren. Gedacht, getan. Die sonnenverbrannte Wiese am Höhnhof war ein idealer Standort: Hanglage mit einem Höhenunterschied von mehr als zehn Metern garantierten, dass man hier ordentlich Fahrt aufnehmen konnte. Musste nur noch der Boden bereitet werden.

 Landmarke der besonderen Art: Die Landjugend rollte Silofolie den Berg hinunter und  befeuchtete sie mit Wasser. Fertig war die riesige Rutschbahn.

Landmarke der besonderen Art: Die Landjugend rollte Silofolie den Berg hinunter und  befeuchtete sie mit Wasser. Fertig war die riesige Rutschbahn.

Foto: KLJB

Die Materialfrage war für die Landjugend eigentlich keine. Was wäre besser als Silofolien. Nur nicht ganz billig. Aber die Ideen der Landjugend zünden. Ihre Begeisterung steckt an. So trafen die Veener bei der Agri V auf offene Ohren. Die Rollen gab’s zum Sondertarif. Fast drei wurden den Hang runter gerollt. 140 Meter vom Start bis unten ins Ziel. Eine solch’ große Anlage braucht Sachverstand. An den Schnittstellen wurden die Folien überlappt und mit Wassercontainern beschwert.

Dann musste Wasser nach oben geleitet werden. Da sind die Junglandwirte in diesen trockenen Tagen in ihrem Element. Beregnung ist Tagesgeschäft. Damit die Folie durchgängig nass war und Rutscher nicht unterwegs ausgebremst wurden, reichte ein Feuerwehrschlauch als Wasserspender nicht aus. „Wir haben mehrere Rasensprenger dazwischen geschaltet, um’s gleichmäßig rutschig zu halten“, so Spettmann. „Wir haben die Anlage im laufenden Betreib ständig optimiert“, so Lukas Hegmann.

Das hat bestens funktioniert. Eine Halbe Hundertschaft hat sich mit Wonne den Hang runter gestürzt. Immer wieder. Zwischendurch mit einem eisgekühlten Getränk aufgetankt. Dass auch der gastronomische Rahmen stimmt, dafür ist die event-erfahrene Veener Landjugend bekannt. Eine Motorrad-Gang, die das Spektakel am Wegesrand entdeckt hatte, wählte was Alkoholfreies, nachdem sie sich „in Lederkombi auf eine freiwillige Rutschpartie begeben“ hatte. Die Folien sind inzwischen wieder eingerollt und werden zwischengelagert. Der nächst Supersommer kommt irgendwann bestimmt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort