Nach Unfallserie in Alpen Kreisel an der Crash-Kreuzung in Veen kommt

Alpen · Der Verkehrsausschuss des Kreises hat einstimmig beschlossen, den Unfallschwerpunkt Winnenthaler Straße/Unterheide/Dickstraße mit einem Kreisverkehr nachhaltig zu entschärfen. Parallel soll ein Radweg gebaut werden.

 Platz genug: Trotz aller Nachbesserungen bleibt die Kreuzung in Veen ein Risiko. Nun soll’s ein Kreisverkehr nachhaltig richten.

Platz genug: Trotz aller Nachbesserungen bleibt die Kreuzung in Veen ein Risiko. Nun soll’s ein Kreisverkehr nachhaltig richten.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Serie an Unfällen ist lang. Der Weg, sie zu stoppen, ebenso. Doch alles, was sich die Verkehrsexperten bislang ausgedacht haben, damit die Crash-Kreuzung in Veen ihren Schrecken und damit ihren unrühmlichen Namen verliert, hat sich als untauglich erwiesen. Nun kann alles ganz schnell gehen: Der Verkehrsausschuss im Weseler Kreishaus hat am Mittwoch entschieden, die vier sich schnurstracks kreuzenden Äste Winnenthaler Straße/Dickstraße/Unterheide mit einem großen Kreisel an der brisanten Stelle rund zu machen. Der Beschluss fiel einstimmig aus. Offen sind eigentlich nur noch ästhetische Fragen, weil Kreisverkehre als Landmarken „mal so oder mal so“ im Straßennetz auftauchen.

Svenja Reinert, die neue, für Immobilienwirtschaft zuständige Frau im Vorstand der Kreisverwaltung, erläuterte der Politik die „historische“ Ausgangslage – so, als sei sie bereits von Anfang an mit dem Unfallhäufungspunkt befasst. „Es ist ja schon einiges geschehen, um die Gefahrenstelle nachhaltig sicherer zu machen“, sagte Reinert. Das Ergebnis der Bemühungen allerdings sei mangelhaft: „Es hat alles nichts gebracht.“

Also müsse nachhaltig nachgebessert werden. Daher habe die Kreisverwaltung einen Variantenvergleich in Auftrag gegeben. Ampel oder Kreisel sei dabei die Frage gewesen. Der Gutachter sei da zu einem eindeutigen Favoriten gekommen. Zwar sei eine Ampel „nach den reinen Bruttokosten“ günstiger als der Bau eines Kreisverkehrs. Aber: Die jährlichen Betriebskosten würden den Vorsprung recht schnell auffressen, sodass „tatsächlich der Kreisel das Rennen macht“.

In dem Zusammenhang schickte die Neue im Kreisvorstand ein dickes Lob und ein großes Dankeschön in Richtung des Alpener Rathauses. Die Kolleginnen und Kollegen dort hätten hervorragende Vorarbeit geleistet und den für den Bau des Kreisverkehrs erforderlichen Grunderwerb gesichert und so „ungegemein“ zu der sich nun abzeichnenden Lösung der Probleme „beigetragen“.

Die Linie der Verwaltung traf auf ungeteilte Zustimmung der Fraktionen. Frank Berger (CDU) dachte schon einen Schritt weiter und bat darum, auch die Gestaltungsfrage frühzeitig in den Blick zu nehmen. Die Palette reiche von einer „ansprechenden Grünanlage“ in der unbebauten Mitte bis hin zur „unschönen Steinwüste“. Die CDU wünsche sich auch an der ländlich abgelegenen Stelle eine einladende „Visitenkarte“. Mit diesem Gedanken konnte sich Svenja Reinert umgehend anfreunden: „Wir werden alles daran setzen, das optimal hinzubekommen.“

Bremsend für die runde Sache könnte sich noch die Absicht des Kreises auswirken, parallel einen Radweg entlang der K 34 zu bauen von der Bönninghardt die Höhe herunter bis zur Kreuzung. Hier seien die Gespräche zum Kauf der benötigten Flächen noch nicht alle abgeschlossen, berichtete Reinert.

Doch sie scheint zuversichtlich, dass der Grunderwerb erledigt sei, wenn die konkrete Planung für den Kreisverkehr vorliegt. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass sie dem Verkehrsausschuss Ende des Jahres, spätestens Anfang nächsten Jahres einen beschlussreifen Vorschlag präsentieren kann. Ziel sei es jedenfalls, im nächsten Jahr mit dem Bau zu beginnen.

Nach den Vorplanungen kostet die runde Lösung an der Gefahrenstelle knapp 600.000 Euro. Dabei wird es, da muss man wohl kein Prophet sein, nicht bleiben. Die Preise rasen so schnell nach oben wie die Autos, von der Bönninghardt nach unten. Da tröstet allenfalls die Aussicht auf Fördermittel.

(bp)
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