Alpen Mit der „Fiffikonia“ in die Zeit von Amalia

Alpen · Der Alpener Männergesangverein Martonair hat sein drittes „Historical“ auf die Bühne des Pädagogischen Zentrums gebracht – und frenetischen Applaus dafür erhalten. Für eine dritte Aufführung am Samstag gibt es noch Karten.

 Bei der Aufführung von „Die Kurfürstin Amalia und die Herren von Alpen“ standen teilweise 70 Darsteller auf der Bühne.

Bei der Aufführung von „Die Kurfürstin Amalia und die Herren von Alpen“ standen teilweise 70 Darsteller auf der Bühne.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

„Wir sind Alpener. Wir wundern uns über nix“ hieß es gleich zu Beginn des Historicals „Die Kurfürstin Amalia und die Herren von Alpen.“ Ins Staunen gerieten jedoch im Laufe der Zeit sowohl die drei Sänger (Tono Baranowski, Uli van de Sand und Friedhelm „Fiffi“ Anhuf) und mit ihnen das Publikum. Alles beginnt in der Kneipe bei Nepicks. In geselliger Runde erzählt Fiffi von seiner Zeitmaschine, der Fiffikonia, mit der sich eine Reise in die Vergangenheit unternehmen lässt.

Wie diese Zaubermaschine aussieht, konnten die Zuschauer bereits im Foyer des Alpener Schulzentrums bestaunen. Schnell starteten die Abenteurer in die Anfänge von Alpen, als Graf Wilhelm von Gennep, Erzbischof und Kurfürst von Köln (Franz-Josef Bühren), 1354 „der Burg am Niederrhein“ Stadt- und Marktrechte verleiht. Graf Gumprecht, Herr zu Alpen (Ferdi Zimmermann), verkündet die 17 Privilegien. Die Zuschauer erleben, wie sich die Bühne in einen belebten Marktplatz des 14. Jahrhunderts verwandelt. Teilweise sind bis zu 70 Darstellende auf der Bühne. Das 15-köpfige Orchester sorgt für die Musik. Die historischen Kostüme, eine Weseler Leihgabe, geben dem ganzen Bühnengeschehen den richtigen Anstrich inklusive der Kulissen mit wandelbaren Bildern. Begleitet werden die insgesamt fünf Szenen mit Gesangs- und Tanzeinlagen von den Kinder der Delfinklasse 4a der Grundschule Düsseldorf-Kaiserswerth mit ihrer Klassen- und Musiklehrerin Lie Bruns. Die Reise in die Vergangenheit gelingt und bietet zudem Geschichte mit viel Lokalkolorit, das im Hier und Gestern angesiedelt ist. Witzige, scharf geschossene Kommentare, herrliche Lieder zur Alpener Geschichte sorgen für jede Menge Szenenapplaus. Eine Wahrsagerin (Beate Stöckmann) weiß, dass Fürstin Amalia die Geschicke von Alpen bis ins Jahr 1600 lenken wird. Grund genug für das Trio mit der Fiffikonia einen Stopp in dieser Epoche zu machen, um Amalia ins Alpen des 21. Jahrhunderts zu katapultieren. Dank Handykontakt zum Bürgermeister (Rudolf Thiesis) bereitet sich Alpen auf die Ankunft Amalias vor. Die Zeit drängt, denn 1602 gilt als das Todesjahr der Kurfürstin. Bis dahin muss sie zurück in ihrem Jahrhundert sein.

Kurfürstin Amalia (Maike Wördehoff) gibt sich gespannt, wie ihr Alpen im 21. Jahrhundert aussieht. Erfreut zeigt sie sich über die Amaliengalerie. Auch wenn der Schlusschor daran erinnert, dass es sich um eine Traumreise handelt, stimmen verschiedene historische Elemente und machen das Historical zu einem wahren Genuss. „Wenn wir Alpen neu gestalten, lasst uns gedenken auch der Alten“ heißt es am Ende.

Mit dem dritten Musical ist dem MGV Martonair und seinem Dirigenten Heinrich Struberg (Struppi), der für Lieder, Tänze und Orchestersätze sorgte, ein großer Wurf gelungen. Theo Rous schrieb die Texte, Winfried Cleve sorgte dafür, dass die verrückte Geschichte in Szene gesetzt wurde. Zum Schluss stand das Publikum, applaudierte begeistert. Bravorufe folgten. Die Zugaben waren dem Publikum sicher. Beide Veranstaltungen am Wochenende waren ausverkauft. Für die zusätzliche Aufführung am Samstag, 29. September, 17 Uhr, sind noch Karten (15 Euro) zu bekommen. Weitere Infos unter www.mgv-martonair.de

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