Sanierung des Schul- und Sportzentrums Alpen hält an der Sitzung des Rates fest: Es kommt aber nur jeder Zweite

Alpen · Die energetische Sanierung des Schul- und Sportzentrums dulde keinen Aufschub, so Bürgermeister Thomas Ahls. Fraktionssprecher verzichten auf politische Bewertung.

 Thomas Ahls ist Bürgermeister in Alpen.

Thomas Ahls ist Bürgermeister in Alpen.

Foto: Gemeinde

Bürgermeister Thomas Ahls hat am gestrigen Mittwoch gegen lauter werdende Kritik die Entscheidung verteidigt, den politischen Apparat Rat in Alpen – anders als in den umliegenden Rathäusern – nicht komplett einzustellen. Es bleibe dabei, dass der Rat, wenn auch in konzentrierter Form, am Donnerstag, 26. März, um 18 Uhr zusammenkommt, um den Haushalt 2020 zu verabschieden. Begründung, so Ahls im Gespräch mit der Redaktion, sei die anstehende energetische Sanierung des Schulzentrums. Die Sitzung ist öffentlich. Daher falle der Besuch nicht unter eine bis dahin mögliche Ausgangssperre.

Ohne rechtskräftigen Etat gerate die Gemeinde beim ehrgeizigen Projekt so weit ins Hintertreffen, dass der Unterricht nach den Sommerferien weit stärker belastet, im schlimmsten Fall über das zumutbare Maß hinaus beeinträchtigt würde. Außerdem müsse die Sanierung, das ist Auflage der Förderung, in zwei Jahren abgeschlossen sein. Diese Kriterien würde Alpen durch einen zu späten Einstieg reißen. Es geht dabei um viel Geld. Die klimaschützende Sanierung ist mit knapp 15 Millionen Euro kalkuliert, 80 Prozent kommen vom Land.

Allein die Zahlen deuten die Dimension der Herausforderung an. „Um rechtzeitig beginnen zu können, müssen wir dringend die ersten Dinge ausschreiben und zügig Aufträge vergeben“, sagte Ahls. Dabei gehe es zum Beispiel um mobile Ersatzklassenräume, die in den Sommerferien kommen müssten, um ohne Reibungsverluste in die Sanierung und ins neue Schuljahr zu starten. Das könne die Gemeinde aber nur mit einem von der Kommunalaufsicht, also vom Kreis Wesel, genehmigten Haushalt. Die Spanne bis zum Okay aus Wesel sei im Plan.

Trotz Corona-Pandemie führe daher kein Weg daran vorbei, den Rat zur Entscheidung einzuberufen. „Ein Haushalt kann nicht per Dringlichkeitsbeschluss verabschiedet werden“, erklärte Ahls. Dennoch sei man selbstverständlich bemüht, das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu gestalten.

Die Verwaltung habe sich mit den Fraktionen vereinbart, dass die nur je zur Hälfte zur Sitzung erscheinen. „Das schafft Raum, um Abstand zu halten“, so Ahls. Außerdem haben sich alle Fraktionssprecher darauf verständigt, trotz anstehender Kommunalwahl, auf die bei dieser Gelegenheit üblichen Etatreden – eine Chance zur politischen Profilierung – zu verzichten.

Alle anderen Tagesordnungspunkte sind gestrichen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass der Etat nach gut einer Viertelstunde abgesegnet ist. Die Zustimmung gilt als sicher.

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